"Man kann Amerika mit Deutschland nicht vergleichen", sagt Silke Raml über die neue Regelung im US-Fußball, nach der Nationalspielerinnen und -spieler die gleiche Bezahlung erhalten. "Sodass wir in Deutschland schlecht beraten wären aus meiner Sicht, wenn wir den DFB vor uns her treiben würden und gleiche Bezahlung für die Fußballerinnen fordern würden." In den USA gäbe es eine andere Ausgangssituation, sagt Raml. Dort generiere die Frauenmannschaft mehr Einnahmen, als die Männer. In Deutschland sehe das ganz anders aus.
Deshalb lautet Ramls Fahrplan: Zuerst die Hausaufgaben im deutschen Frauenfußball machen und die Strukturen und die Sichtbarkeit verbessern. Gleiche Bezahlung für Frauen und Männer könne man dann möglicherweise in ein paar Jahren erneut thematisieren. "Der DFB ist dran", sagt Raml. Es brauche allerdings noch Zeit, um den Frauenfußball auf ein höheres Niveau zu bringen.
Was sie in ihrer neuen Funktion bei der UEFA erreichen möchte, fällt Raml noch schwer zu sagen, weil sie sich zunächst in die Strukturen einarbeiten müsse. Grundsätzlich möchte sie allerdings auch europäisch den Frauenfußball nach vorne bringen: "Man kann ja genauso sagen, die UEFA müsste bereit sein, in die Frauenwettbewerbe das gleiche Geld oder die gleichen Prämien zu stecken, wie in die Herren-Wettbewerbe."