Seit Skispringen auch für Frauen 2014 olympisch wurde, habe die Leistungsentwicklung an Fahrt aufgenommen, sagt Bundestrainer Andreas Bauer im Dlf. Nach der Einführung des Teamwettkampfs bei der WM 2019 habe der Wettbewerb von der Großschanze nun Männer und Frauen bei den WM-Wettbewerben gleichgestellt. Obwohl es Skepsis gab.
"Na ja, es gibt immer Kritiker, die dann sagen: 'Das kommt noch viel zu früh für die Frauen. Die können die große Schanze noch nicht springen, die beherrschen das noch nicht gut genug'", erzählt Bauer.
Vier-Schanzen-Tournee als nächstes Ziel
Doch die Athletinnen hätten mit vielen guten, weiten Sprüngen in Oberstdorf ihre Fähigkeiten gezeigt. Der Umstieg von der Normal- zur Großschanze sei etwa für die deutschen Springerinnen auch nicht schwer, weil sie den schon X-mal absolviert hätten. Dennoch findet Bauer es gut, dass im Weltcup etwa zur Hälfte noch auf den kleineren Normalschanzen gesprungen wird, weil die Springerinnen in anderen Nationen noch herangeführt werden müssten.
Der große Wunsch wäre nun eine Vier-Schanzen-Tournee auch für die Springerinnen. Für die deutschen und österreichischen Springerinnen seien die entsprechenden Anlagen ohnehin schon Trainingsschanzen. Bauer hofft, dass eine Tournee der Springerinnen in Zukunft auch an den gleich Orten wie bei den Männern stattfinden wird.
Probleme wegen des Klimawandels
Einen direkten Vergleich zwischen Männern und Frauen hält er ebenfalls für möglich. Allerdings reiche dafür das aktuelle Punktesystem mit Einberechnung des Windes nicht. "Wenn sich die schlauen Köpfe da hinsetzen würden, könnte man wahrscheinlich schon ein Punktesystem austüfteln, wo das funktionieren könnte."
Für die Zukunft sieht Bauer sportlich gute Bedingungen mit vielen Highlights in den nächsten Jahren. Allerdings sei die Nachwuchsförderung in Deutschland problematisch. Der Klimawandel mache es schwierig, Schanzen mit Schnee zu versorgen: "Das Thema Schneedepots für Jugendschanzen müssen wir angehen." Ab Anfang Dezember müssten die Schanzen präpariert sein. Sonst würden sich Kinder langfristig anders orientieren.