Archiv

Große Astronomin vor 270 Jahren geboren
Caroline Herschel, viel mehr als nur Schwester

Die Geschichte der Astronomie ist scheinbar vor allem von Männern geprägt. Dabei gab es viele herausragende Frauen in der Himmelskunde, die zumeist leider in Vergessenheit geraten sind.

Von Dirk Lorenzen |
Die Astronomin Caroline Herschel (1650-1748)
Die Astronomin Caroline Herschel (1650-1748) (Tieleman)
Ein Beispiel ist Caroline Lucretia Herschel, die heute vor 270 Jahren in Hannover zur Welt kam, das damals in Personalunion vom englischen König regiert wurde. Ihre Eltern schickten sie zur Schule und ließen sie Lesen und Schreiben lernen, was damals keineswegs selbstverständlich war.
Von der Haushälterin zur Wissenschaftlerin
Als ihr Bruder Friedrich Wilhelm als Musikdirektor nach Bath in Südengland ging, folgte sie ihm. Caroline war seine Haushälterin, sang bei seinen Konzerten und wurde mit der Zeit ebenbürtige wissenschaftliche Kollegin.
Caroline Herschel und ihr Bruder Friedrich Wilhelm
Caroline Herschel und ihr Bruder Friedrich Wilhelm (Diethe)
Anfangs war die Himmelskunde ein Hobby der Geschwister. Nachdem Friedrich Wilhelm mit Uranus einen neuen Planeten entdeckt hatte und schlagartig berühmt geworden war, widmeten sich beide ganz der Erforschung des Weltalls.
Caroline entdeckte auch acht Kometen
König George III. machte Friedrich Wilhelm zum königlichen Astronomen und Caroline Herschel offiziell zur Assistentin. Es folgten wissenschaftlich äußerst ergiebige Jahre, etwa mit der Entdeckung der Infrarotstrahlung und der Kartierung der Milchstraße.
Caroline hat acht Kometen entdeckt, etliche bemerkenswerte Nebel am Himmel aufgespürt und zwei bedeutende Sternkataloge herausgegeben.
Nach dem Tod ihres Bruders 1822 zog Caroline zurück in ihre Heimatstadt. Die große Astronomin starb 1848 in Hannover im Alter von fast 98 Jahren.