
Mit dem GEM, wie das Museum in Kurzform genannt wird, bekommen die wichtigsten Artefakte des alten Ägyptens ein prachtvolles neues Zuhause. Der monumentale Bau beheimatet in zwölf Ausstellungshallen mehr als 100.000 Stücke aus der pharaonischen, griechischen und römischen Antike. Es ist laut den Betreibern das größte archäologische Museum der Welt. Die Ausstellungsfläche ist ähnlich groß wie die des Louvre in Paris.
Goldene Maske von Tutanchamun und Sonnenbarke des Cheops
Zu den spektakulärsten Ausstellungsstücken zählen die Schätze aus der 1922 entdeckten Grabkammer von König Tutanchamun, insbesondere seine goldene Maske. Von den 5.300 Exponaten aus seiner Zeit sind 2.000 noch nie öffentlich gezeigt worden.
Als weiteres Highlight gilt die Sonnenbarke, die mutmaßlich für Pharao Cheops gebaut wurde. Das 4.600 Jahre alte, 42 Meter lange Schiff war - zerlegt in 1.200 Teile - an der Südseite der Cheops-Pyramide vergraben. Experten hatten es nach der Entdeckung 1954 in mühsamer Kleinarbeit wieder zusammengebaut. Es gilt heute als ältestes noch intaktes Schiff weltweit.
Steinmeier beim Festakt - reguläre Besucher ab 4. November
Zur feierlichen Eröffnung des Museums werden Könige, Staatschefs und internationale Prominenz erwartet. Auch Bundespräsident Steinmeier ist nach Kairo gereist, um der Zeremonie beizuwohnen. Die ägyptische Regierung hat den Samstag zum Feiertag erklärt und Großbild-Monitore in Kairo aufstellen lassen, auf denen die Eröffnungsfeier übertragen werden soll.
Die Feiern sollen drei Tage dauern. Ab Dienstag öffnet das Museum seine Türen auch für reguläre Besucher.
Eröffnung nach zahlreichen Verzögerungen
Mit der Eröffnung endet eine jahrelange Wartezeit mit immer neuen Verzögerungen. Angekündigt wurde das Museum in den 1990er Jahren, selbst der Beginn der Bauarbeiten liegt 20 Jahre zurück. Immer wieder kam etwas dazwischen - eine Revolution, politische Unruhen, eine Wirtschaftskrise, die Corona-Pandemie, schließlich noch der Krieg im benachbarten Gaza.
Die Eröffnung sollte ursprünglich am 3. Juli stattfinden, wurde dann aber verschoben, als Israel am 13. Juni den Iran angriff. Aufgrund des zwölftägigen Kriegs wurde der Luftraum im Nahen Osten teilweise gesperrt. Zugänglich sind weite Teile des Großen Ägyptischen Museums aber schon seit einem Jahr, der Lichthof mit der elf Meter hohen Statue von Ramses II. bereits seit 2023.
Diese Nachricht wurde am 01.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.




