
Der SPD-Politiker betonte, davon abgesehen habe die Europäische Union auch keinerlei Zuständigkeiten und Kompetenzen für diesen militärischen Bereich. Es gebe laufende Überlegungen, "was ginge, was ginge nicht" - und unter welchen Vorbehalten und Bedingungen etwas überhaupt denkbar wäre. "Aber das öffentlich zu diskutieren, zum jetzigen Zeitpunkt, halte ich für total falsch."
Leyen kündigt konkrete Planungen zu multinationaler Truppe an
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte zuvor konkrete Planungen für eine multinationale Truppe angekündigt, die bei Bedarf in die Ukraine entsandt werden kann. Von der Leyen sagte in einem Interview der "Financial Times", die Armee-Einheiten würden durch das US-Militär unterstützt.
Eine entsprechende Zusage habe sie sich von US-Präsident Trump mehrfach bestätigen lassen. Es gebe bereits "präzise Pläne" für die europäisch geführte Truppe. Sie soll im Falle eines Waffenstillstands zwischen Russland und der Ukraine die Sicherheit gewährleisten. Dem Bericht der Zeitung zufolge sind mehrere zehntausend Soldatinnen und Soldaten vorgesehen, sowie eine umfangreiche Ausrüstung - unter anderem zur Luftraumüberwachung.
Am Donnerstag soll es in Paris dazu ein Treffen beim französischen Präsidenten Macron geben. Daran nehmen der Zeitung zufolge von der Leyen, NATO-Generalsekretär Rutte sowie der britische Premierminister Starmer und Bundeskanzler Merz teil.
Osteuropa-Expertin: "Informationen sind vage"
Bereits nach dem Treffen von europäischen Vertretern mit US-Präsident Trump in Washington vor knapp zwei Wochen war bekannt geworden, dass es Gespräche über mögliche europäische Truppen in der Ukraine gibt. Nach Einschätzung der Deutschlandfunk-Osteuropa-Expertin Gesine Dornblüth sind die Informationen vage. Eine Interpretation sei, dass es der EU darum gehe, die USA "bei der Stange zu halten" und zu beweisen, dass sie Verantwortung übernehme. Die Ukraine habe mit Blick auf Sicherheitsgarantien vor allem die langfristige Unterstützung ukrainischer Truppen und dem NATO-Bündnisfall ähnliche Sicherheitsversprechen gefordert.
Diese Nachricht wurde am 01.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.