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Günter Siefarth vor 90 Jahren geboren
Der Mister Apollo der ARD

Morgen vor 90 Jahren kam Günter Siefarth in Düsseldorf zur Welt. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre war er Leiter des ARD-Apollo-Studios und kommentierte die Mondflüge.

Von Dirk Lorenzen |
Live dabei aus Köln: Das Apollo-Sonderstudio der ARD, u.a. mit Anatol Johansen (2. von links) und Günter Siefarth (ganz rechts)
Live dabei aus Köln: Das Apollo-Sonderstudio der ARD, u.a. mit Anatol Johansen (2. von links) und Günter Siefarth (ganz rechts) (WDR)
Die 27 Stunden lange Live-Sendung zur Landung der ersten Menschen auf dem Mond ist legendär. Die NASA stellte die Fernsehbilder zur Verfügung, die Moderator Günter Siefarth und andere Raumfahrt-Experten im Kölner Studio kommentierten.
Zudem bestand immer Telefonkontakt zu Reportern in den USA. Blickfang der Sendung war ein Nachbau der Apollo-Landefähre, an dem sich viele Manöver erklären ließen.
  Ein Astronaut auf dem Mond sieht die Erde heute fast voll
Die Landung der ersten Menschen auf dem Mond ist für viele Zuschauer untrennbar mit Günter Siefarth verbunden (NASA)
Bevor sich der promovierte Historiker als Journalist Themen aus Naturwissenschaft und Technik widmen durfte, musste er auf Anregung des SDR-Intendanten Hans Bausch eine Woche lang das Deutsche Museum in München erkunden. Dort sollte er sich die Grundkenntnisse in Forschung und Technik aneignen, wie sich Günter Siefarth Jahrzehnte später schmunzelnd erinnerte.
Der Crash-Kurs hatte offensichtlich Erfolg. Für das deutsche Publikum wurde Siefarth schnell zu Mister Apollo, der die komplexen Zusammenhänge der verschiedenen Mondflüge brillant erklärte.
Nach dem Ende des Apollo-Programms leitete er zahlreiche Wissenschaftssendungen, später präsentierte er die Hochrechnungen bei Wahlen.
2002 ist Günter Siefarth im Alter von 73 Jahren gestorben. Wenn sich in sieben Wochen die Landung auf dem Mond zum 50. Mal jährt, denken sicher viele auch an den großen Apollo-Journalisten.