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Gymnasium in Bayern
Volksbegehren vor dem Aus

Die Chancen stehen schlecht: Nur gut zwei Prozent der Wahlberechtigten haben bisher in Bayern an einem Volksbegehren teilgenommen. Es ging darum, eine Wahlmöglichkeit zwischen dem acht- und dem neunjährigen Gymnasium einzuführen. Das Volksbegehren endet heute.

Von Susanne Lettenbauer | 16.07.2014
    Zu sehen sind die Flyer des Volksbegehrens in grün und gelb, darauf steht "Bildung braucht Zeit."
    Das Volksbegehren zur Dauer der Schullaufbahn endet heute (picture-alliance / dpa / Sven Hoppe)
    Auch der Initiator der Kampagne - Michael Piazolo von den Freien Wählern - räumt ein, dass schon viel passieren müsse, um bis heute Abend noch "die Sensation" zu schaffen. Denn zehn Prozent der Wahlberechtigten müssten sich bis heute in die Unterschriftenlisten eintragen. Das sind ungefähr 950.000 Menschen in Bayern.
    Im Kern geht es um die Frage, wie lange die Zeit am Gymnasium für Schüler dauern soll. Die Initiative wollte erreichen, dass Schüler wählen können zwischen acht und neun Jahren Gymnasium. Kritiker bemängeln, der Gesetzentwurf sei zu kompliziert. Die Freien Wähler kontern, es seien einfach zu viele verschiedene Konzepte in der öffentlichen Debatte.
    Die bayerische SPD, die Grünen und der Philologenverband unterstützen das Volksbegehren nicht und haben eigene Modelle für eine Rückkehr zum "G9", dem neunjährigen Gymnasium vorgelegt. Die Landesregierung unter Horst Seehofer will dagegen am achtjährigen Gymnasium festhalten.
    (jcs/fwa)