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Halbschattenfinsternis
Die dunkle Hälfte des Mondes

Gegen 19.30 Uhr steigt heute Abend der Vollmond über den Osthorizont. Bei genauem Hinsehen ist bald darauf zu erkennen, dass der obere Bereich der Mondscheibe etwas dunkler ist als der untere. Denn in den Abendstunden wandert der Mond durch den Halbschatten der Erde. Das bedeutet, dass der Mond weniger Sonnenlicht als üblich abbekommt – aber immer noch als helle runde Scheibe am Himmel steht.

Von Dirk Lorenzen | 16.09.2016
    Während der Halbschattenfinsternis steht der Vollmond noch tief am Südosthimmel
    Während der Halbschattenfinsternis steht der Vollmond noch tief am Südosthimmel. (Stellarium)
    Der Mond verfehlt den Kernschatten der Erde, der heute Abend knapp oberhalb des Mondes liegt. Die Mondscheibe wird also nirgends komplett verfinstert.
    Wären Astronauten auf dem Mond, so sähen sie heute eine partielle Sonnenfinsternis. Vom Mond aus betrachtet wandert die Erde vor der Sonne entlang.
    In den südlichen Mondregionen bedeckt die Erde nur ein kleines Stück der Sonne, nahe dem Mondnordpol ist nur noch wenig von der Sonne zu sehen – dort gibt es fast eine totale Sonnenfinsternis. Daher erscheint uns heute Abend die Nordhälfte des Mondes deutlich dunkler als die Südhälfte.
    Eine Aufnahme aus der obersten Atmosphärenschicht. Der Himmel ist schwarz, unten die Erde blau, hinter dem Horizont geht der Mond auf.
    Heute Abend wirft die Erde ihren Halbschatten auf den Vollmond (NASA) (Nasa)
    Der Höhepunkt der Finsternis wird um 20.54 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit erreicht. In den folgenden zwei Stunden wandert der Mond wieder aus dem Halbschatten heraus. Ein- und Austritt in den Schatten fallen allerdings nicht auf.
    Nur von etwa 20 bis 22 Uhr lässt sich die Halbschattenfinsternis des Mondes erahnen – die ohnehin stimmungsvolle Vollmondnacht ist um eine kleine Attraktion reicher.
    Die nächste Nacht mit einer totalen Mondfinsternis gibt es in Mitteleuropa erst am 27. Juli 2018.