Gazastreifen
Hamas lässt erste Geiseln frei - Trump in Israel gelandet

Die Hamas hat die ersten der verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen freigelassen. Sieben Männer wurden am Morgen zunächst an das Rote Kreuz übergeben und später an die israelische Armee. Die übrigen 13, ebenfalls Männer, sollen in wenigen Stunden folgen.

    Ein Fahrzeug des Roten Kreuzes im Gazastreifen
    Ein Fahrzeug des Roten Kreuzes im Gazastreifen (AFP / OMAR AL-QATTAA)
    Die Geiseln waren mehr als zwei Jahre lang im Gazastreifen festgehalten worden, insgesamt 738 Tage. Die Bevölkerung in Israel nahm die Berichte über die begonnene Freilassung mit Erleichterung auf. Auf dem so genannten "Platz der Geiseln" im Zentrum von Tel Aviv brach unter Tausenden dort versammelten Menschen Jubel aus.
    Zur Vereinbarung gehört auch, dass die sterblichen Überreste toter Geiseln nach Israel gebracht werden. Etwa 2.000 palästinensische Gefangene kommen aus israelischer Haft frei. Sie werden im Tagesverlauf mit Bussen in den Gazastreifen und ins Westjordanland gefahren.

    Hamas besteht offenbar auf Freilassung von hochrangigen Anführern

    Die Hamas bestand bis zuletzt laut der Nachrichtenagentur AFP darauf, dass die Liste der freizulassenden Palästinenser auch "sieben hochrangige Anführer enthält, insbesondere Marwan Barghuti, Ahmed Saadat, Ibrahim Hamed und Abbas al-Sajjed". Marwan Barghuti wird ein besonders großer Rückhalt bei den Palästinensern nachgesagt. Er ist wegen tödlicher Anschläge auf Israel zu mehreren lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

    Trump ist überzeugt: "Der Krieg ist zu Ende"

    US-Präsident Trump ist am Vormittag in Israel eingetroffen. Nach seiner Auffassung ist der Krieg im Gazastreifen ungeachtet noch ausstehender Friedensverhandlungen vorbei. "Der Krieg ist zu Ende", sagte der Republikaner in der Air Force One zu Journalisten. Er gehe davon aus, dass die Waffenruhe halte. 
    Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hatte dagegen zuvor gesagt, der Kampf sei noch nicht vorbei. "Es liegen noch große Sicherheitsherausforderungen vor uns", sagte der israelische Regierungschef. Einige Feinde versuchten, sich zu erholen, um erneut anzugreifen.

    "Nahost-Friedenszeremonie" in Ägypten

    Trump will vor der Knesset, dem israelischen Parlament, eine Rede halten und auch mit Angehörigen von Geiseln sprechen. Am Nachmittag reist Trump weiter zu einer "Nahost-Friedenszeremonie" anlässlich des von ihm vermittelten Abkommens zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas in den ägyptischen Küstenort Scharm el Scheich. Dazu werden neben Präsident Trump mehr als 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter UNO-Generalsekretär Guterres, Bundeskanzler Merz und der französische Präsident Macron.
    Bei dem Treffen soll laut der ägyptischen Regierung auch ein Dokument "zur Beendigung des Kriegs im Gazastreifen" unterzeichnet werden.

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    Diese Nachricht wurde am 13.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.