Nahost
Hamas ruft nach Tötung von Auslandchef Hanija zu "Tag des Zorns" auf - Trauerfeier in Doha

Nach der Tötung ihres politischen Anführers Hanija in Teheran hat die Terrororganisation Hamas zu einem sogenannten Tag des Zorns im Westjordanland aufgerufen. Einer Mitteilung zufolge wurden Palästinenser in dem von Israel besetzten Gebiet aufgefordert, sich nach dem traditionellen Freitagsgebet an Märschen zu beteiligen.

    Männer knien zum Gebet auf dem Boden einer Moschee in Doha.
    Trauerzeremonie für den getöteten Hamas-Anführer Ismail Haniyeh in einer Moschee in Doha. (picture alliance / Anadolu / Ahmet Okur)
    Dabei solle das - Zitat - feige Verbrechen des Attentats verurteilt werden, hieß es. Hanija war in einem Gästehaus der iranischen Regierung in Teheran getötet worden. Laut "New York Times" starb er bei einer Bombenexplosion. Der Iran und die Terrororganisation machen Israel für den Anschlag verantwortlich.
    In der katarischen Hauptstadt Doha versammelten sich tausende Menschen, um die Beerdigung von Hamas-Chef Hanija zu verfolgen. Die Trauerfeier begann mit einem Gebet in der größten Moschee. Im Anschluss soll Hanija auf einem Friedhof in Lusail beigesetzt werden. Das katarische Staatsfernsehen berichtete von höchsten Sicherheitsvorkehrungen.

    Weitere Flüge ausgesetzt

    Aus Furcht vor einer Eskalation des Konflikts in Nahost meiden immer mehr Fluggesellschaften den Luftraum über der Region. So setzte auch die italienische Airline ITA ihre Flüge von und nach Tel Aviv aus. In den vergangenen Tagen hatten bereits die Lufthansa, Air India, sowie die US-Fluggesellschaften United Airlines und Delta Air ihre Flüge von und nach Tel Aviv annulliert. Die Lufthansa hatte auch den Stopp ihrer Flüge von und in die libanesische Hauptstadt Beirut bis zum 12. August verlängert.
    US-Präsident Biden führte nach eigenen Angaben ein Gespräch mit Israels Ministerpräsident Netanjahu über die Tötung von Hanija. Dies sei nicht hilfreich für die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen gewesen.

    Weitere Informationen

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    Diese Nachricht wurde am 02.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.