Handball-Nationalmannschaft
Ex-Nationalspieler Strobel: "Sehr, sehr viel Potenzial"

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat die Heim-EM auf Rang vier beendet. Ex-Nationalspieler Martin Strobel lobte im Dlf neben den Führungsspielern auch die vielen jungen Talente. Großen Anteil an der Entwicklung habe Trainer Alfred Gislason.

Martin Strobel im Gespräch mit Marina Schweizer |
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft verabschiedet sich von den Fans.
Das DHB-Team habe sich bei der Heim-EM letztlich zu viele Schwächephasen geleistet, sagte Ex-Nationalspieler Martin Strobel im Dlf. (IMAGO / HMB-Media / IMAGO / Joaquim Ferreira)
Mit 33:31 nach Verlängerung hat sich Frankreich im Finale der Handball-Europameisterschaft in Köln gegen Dänemark durchgesetzt und ist erstmals seit 2014 wieder Europameister. "Beide Mannschaften, wenn man es bei so einem Turnier ins Finale schafft, haben es verdient. Am Ende entscheiden Nuancen", sagte der deutsche Ex-Nationalspieler Martin Strobel im Deutschlandfunk.
Martin Strobel im Trikot der deutschen Nationalmannschaft.
Martin Strobel erzielte in 147 Partien 170 Tore für die deutsche Handball-Nationalmannschaft. (imago / Laci Perenyi / Laci Perenyi)
147 Spiele absolvierte Strobel für die deutsche Handball-Nationalmannschaft und wurde 2016 in Polen Europameister. Diese Heim-EM hat das DHB-Team nach der Niederlage im Spiel um Platz drei gegen Schweden auf dem vierten Rang beendet. "Ich habe sehr viele Phasen gesehen, die mich sehr positiv gestimmt haben", sagte Strobel über die Auftritte der Mannschaft.

Strobel: "Drumherum muss noch viel wachsen"

Führungspieler wie Johannes Golla, Juri Knorr oder Andreas Wolff hätten ihre Rollen gut ausgefüllt, sagte er. "Drumherum muss natürlich noch viel wachsen. Ich glaube, man hat gesehen, dass wir sehr viele junge und talentierte Spieler haben. Vor allen Dingen, was die U21-Nationalspieler vom letzten Jahr noch reingebracht haben."
Die U21 des DHB-Teams ist im vergangenen Jahr Junioren-Weltmeister geworden. Genau diese Spieler müssten laut Strobel nun Stück für Stück in die A-Nationalmannschaft hineinwachsen. "Und dann sehe ich da auch für die nächsten Jahre sehr, sehr viel Potenzial." Letztlich habe sich das Team aber in vielen Spielen Schwächephasen geleistet, die man sich bei solch einem Turnier nicht erlauben dürfe, sagte Strobel.
Der Vertrag von Bundestrainer Alfred Gislason läuft nun aus. Gespräche über eine Verlängerung sollen nach der Europameisterschaft stattfinden. "Er hat die Mannschaft ins Halbfinale gebracht, mit allem, was man braucht", sagte Strobel. "Aus meiner Sicht hat er viel dazu beigetragen, dass man jetzt vor allem in diesem Turnier so eine deutliche Entwicklung gegeben hat. Aber ich kann nicht sagen, ob das jetzt für die nächsten Jahre direkt geeignet ist. Ich finde, die Entwicklung, die man in den letzten Wochen gesehen hat, war sehr positiv."