Donnerstag, 18. April 2024

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Handball-EM
"Noch ist nichts verloren"

Die herbe Niederlage der deutschen Handballer gegen Spanien dürfe man nicht überbewerten. "Wir haben 2007 auch ein Spiel verloren in der Vorrunde - und sind Weltmeister geworden", sagte Ex-Handballnationalspieler Holger Glandorf im Dlf. Kritisch sieht er die hohe Belastung der Spieler.

Holger Glandorf im Gespräch mit Matthias Friebe | 12.01.2020
Deutschlands Fabian Böhm (l) wirft auf das spanische Tor. Rechts versucht ihn Spaniens Alex Dujshebaev Dobichevaeva am Torwurf zu hindern.
Fabian Böhm beim Torwurf im Handball-EM-Spiel Spanien - Deutschland in Trondheim (dpa-bildfunk / Robert Michael)
Die deutschen Handballspieler müssten die Niederlage gegen Spanien gut analysieren und vieles verbessern bis zum nächsten Spiel - doch das sei auf jeden Fall machbar, sagte Holger Glandorf in der Sendung "Sport am Sonntag". Kritischer sieht Glandorf, dass die Belastung der Spieler zunimmt. Bei der Handball-EM 2020 dürfen acht Teams mehr mitspielen als in früheren Turnieren - was auch mehr Spiele bedeutet.
Nicht übertreiben mit der Belastung
"Man will natürlich auch den anderen europäischen Ländern gerecht werden, die auch mal ein größeres Turnier spielen wollen", sagte Glandorf. Das könne er einerseits durchaus verstehen, nur dürfe diese Entwicklung nicht auf Kosten der Gesundheit und Regeneration gehen: "Wichtig ist, dass man die Ruhephasen einhält und den Spielern auch ein bisschen Luft gibt."
Das generelle Ziel, Handball bekannter zu machen, unterstützt Glandorf. Die Verantwortlichen dürften eben nur nicht übertreiben: "Da muss man schon sehen, ob das für die Attraktivität des Handballs gut ist, wenn vielleicht nachher im Finale zwei müde Mannschaften gegeneinander stehen."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.