Senkrecht stehend ähneln diese Strukturen den Saiten einer Harfe. Manchmal liegen die Linien quer und sind auch noch leicht gebogen. Dann ist die Ähnlichkeit zu einem Weihnachtsbaum frappierend.
Eine Gruppe um Timon Thomas vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam hat mit dem MeerKAT-Teleskop in Südafrika diese bemerkenswerten Strukturen untersucht. Die Fachleute sprechen von den Radio-Synchrotron-Harfen.
Wenn massereiche Sterne durch Magnetfelder fliegen
Die Harfen oder Weihnachtsbäume leuchten auf, wenn massereiche Sterne oder Pulsare durch Magnetfelder fliegen und dabei geladene Teilchen verlieren, etwa Elektronen. Diese Teilchen bewegen sich entlang der Magnetfelder und geben Radiostrahlung ab – auf der Erde sind dann strahlende Linien zu sehen.
Ohne Magnetfelder würden sich die Partikel der Sterne ziemlich regellos bewegen. Wie sich zeigt, „zupfen“ die Teilchen zudem an den Saiten und regen dabei die Magnetfelder zum Schwingen an. Dadurch strömt das Sternmaterial schön gleichmäßig an den Magnetfeldlinien entlang.
So schön kann Radioastronomie sein, und so passend zur Weihnachtszeit: Mehr als 25.000 Lichtjahre von der Erde entfernt verliert ein Stern geladene Teilchen. Dank magnetischer Effekte bilden sie leuchtende Harfen und Weihnachtsbäume!