Kritiker und eiserne Avantgardisten warfen ihm vor, im Mainstream steckengeblieben zu sein. Denn Benjamin Britten legte keinen Wert darauf, sich den vorkämpferischen Tendenzen im Musikleben des 20. Jahrhunderts anzupassen: Um Zwölftontechnik und Serialismus machte er einen großen Bogen. Stattdessen knüpfte an längst aus der Mode geratene, klassisch-romantische Vorbilder an.
Dabei verstand sich Britten wie kein anderer darauf, Stimmungen, Gemütszustände und Atmosphären musikalisch zu transportieren. Nicht nur in seinen berühmten Opern gelang es ihm, Texte zu sezieren und deren Innerstes nach außen zu kehren. Auch sein "Nocturne für Tenor, sieben obligate Instrumente und Streichorchester" von 1958 zeugen von seinem immensen Gespür für Sprache und Psychologie.
Benjamin Britten
"Nocturne" für Tenor, sieben obligate Instrumente und Streichorchester
Benjamin Britten
"Nocturne" für Tenor, sieben obligate Instrumente und Streichorchester
Ian Bostridge, Tenor
Deutsches Symphonie Orchester Berlin
Leitung: Sir Roger Norrington
Deutsches Symphonie Orchester Berlin
Leitung: Sir Roger Norrington
Aufnahme vom 21. Mai 2017 aus der Berliner Philharmonie
Mit einem Beitrag von Leonie Reineke über solistische Musiker im Orchester.
Diese Sendung können Sie nach Ausstrahlung 7 Tage lang nachhören.