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Heller Kleinplanet
Vesta im Walfisch

Am Dienstag zeigt sich der Kleinplanet Vesta in der besten Stellung des Jahres. Er zieht derzeit durch das Sternbild Walfisch und befindet sich ein gutes Stück links unterhalb des Pegasus-Vierecks.

Von Dirk Lorenzen | 25.09.2015
    Die Südpolregion des Asteroiden Vesta, aufgenommen von der Raumsonde Dawn
    Die Südpolregion des Asteroiden Vesta, aufgenommen von der Raumsonde Dawn (NASA/MPS)
    Der Asteroid ist etwas unregelmäßig geformt und hat einen Durchmesser von rund 500 Kilometern, das ist nur ein Siebtel des Monddurchmessers.
    Im Moment ist Vesta gut 210 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Bei der letzten Opposition im April des vergangenen Jahres war Vesta gut 30 Millionen Kilometer näher - und daher von einem dunklen Standort sogar mit bloßem Auge zu erkennen.
    Dafür reicht es dieses Mal wohl nicht ganz. Doch mithilfe einer halbwegs ordentlichen Sternkarte lässt sich Vesta leicht im Fernglas identifizieren.
    Der Kleinplanet steht in einer sternarmen Gegend und von Nacht zu Nacht ist zu erkennen, wie er vor dem Hintergrund der Sterne wandert.
    Vesta steht in diesen Wochen im Sternbild Walfisch
    Vesta steht in diesen Wochen im Sternbild Walfisch (Stellarium)
    Vesta ist der vierte Asteroid, den die Astronomen zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter gefunden haben. Die Entdeckung gelang 1807 dem Bremer Arzt Heinrich Wilhelm Olbers. Die Benennung des neuen Himmelskörpers überließ er seinem Freund Carl Friedrich Gauß.
    Der berühmte Mathematiker hatte ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe sich die Position der Asteroiden präzise berechnen ließ - ohne diese Berechnungen hätten die Astronomen die lichtschwachen Objekte im Gewimmel der Sterne schnell wieder verloren.
    Gauß wählte die römische Göttin des Feuers als Namenspatronin. Das himmlische Vesta-Feuer lodert jetzt die ganze Nacht hindurch im Walfisch.