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Hellster Stern in der Leier
Ein Vierteljahrhundert bis zur Wega

Wie hell ein Stern ist, hängt nicht nur davon ab, wie stark er leuchtet, sondern auch davon, wie weit er von der Erde entfernt ist. Im Sternbild „Sommerdreieck“ sind gleich drei der hellsten Fixsterne zu sehen.

Von Dirk Lorenzen |
This is the sharpest image ever taken by ALMA — sharper than is routinely achieved in visible light with the NASA/ESA Hubble Space Telescope. It shows the protoplanetary disc surrounding the young star HL Tauri. These new ALMA observations reveal substructures within the disc that have never been seen before and even show the possible positions of planets forming in the dark patches within the system.
Vermutlich ist Wega von einer protoplanetaren Scheibe ähnlich dieser hier (beim Stern HL Tau) umgeben (ALMA)
Nach Einbruch der Dunkelheit steht das Sommerdreieck hoch am Südwesthimmel. Oben links leuchtet Deneb im Schwan, oben rechts Wega in der Leier – und Atair im Adler an der unteren Spitze des Dreiecks.
Die drei gehören zu den 20 hellsten Fixsternen am Himmel. So sehr sie sich am Firmament auch ähneln: sie unterscheiden sich erheblich.
Deneb im Schwan - rund 1500 Lichtjahre entfernt
Deneb im Schwan ist scheinbar der schwächste der drei. Dabei gibt er rund 200.000-mal so viel Strahlung ab wie die Sonne – er zählt zu den leuchtkräftigsten Sternen, die mit bloßem Auge zu sehen sind.
Allerdings ist er rund 1500 Lichtjahre entfernt. Daher erscheint er am Firmament keineswegs außergewöhnlich hell. Stünde er an der Stelle von Atair im Adler, so würde Deneb fast so hell wie der Vollmond leuchten.
Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
Das Sommerdreieck aus Deneb, Atair und Wega steht abends am Westhimmel (Anblick hier gegen 21 Uhr) (Stellarium)
Atair ist mit nur 17 Lichtjahren Entfernung ein Stern aus der Nachbarschaft. Er setzt elfmal mehr Strahlung frei als die Sonne.
Wega, der scheinbar hellste Stern im Sommerdreieck, gehört ebenfalls zu den recht nahen Objekten. 25 Lichtjahre trennen uns vom Hauptstern der Leier.
In der Staubscheibe könnten bald Planeten entstehen
Diesen jungen heißen Stern umgibt eine Staubscheibe, in der womöglich bald Planeten entstehen. In der Science-Fiction-Serie "Invasion von der Wega – Todesstrahlen aus dem Weltall" erreichen feindselige Wesen die Erde, die von einem Planeten der Wega stammen.
Todesstrahlen sind von der Wega nicht zu erwarten. Bisher kommen einfach Lichtstrahlen zu uns. Die, die wir heute sehen, haben sich im Herbst 1994 auf den Weg gemacht.