Zunächst die schlechte Nachricht: Bei einer Stichprobe von über 2000 Hausschweinen vor allem aus den Schweinezuchtzentren in Niedersachsen und dem nördlichen Nordrhein-Westfalen haben Wissenschaftler in der Hälfte der Tiere Antikörper gegen das Hepatitis-E-Virus gefunden, sagt Dr. Reimar Johne vom Bundesamt für Risikobewertung in Berlin.
"Das ist eine relativ große Zahl, deckt sich aber mit dem, was wir in älteren Studien schon gezeigt hatten, und was auch in anderen Studien in europäischen Ländern erhoben wurde."
Allerdings – und das ist die gute Nachricht – bedeute das natürlich nicht, dass ständig die Hälfte aller Schweine in Deutschland infiziert sei.
"Die Angst ist natürlich dann auch groß, wenn man so etwas sagt, dass unsere Lebensmittel, die aus Schweinen hergestellt wurden, alle zu 50 Prozent infiziert sind, das ist nicht der Fall. Zum Zeitpunkt der Schlachtung haben die meisten Schweine das Virus schon wieder eliminiert, und deswegen ist nur noch ein sehr kleiner Prozentsatz dann von Fleisch oder Lebern mit dem Virus kontaminiert."
Gleichzeitig haben die Wissenschaftler auch bei Menschen nach dem Virus und nach Antikörpern dagegen gesucht. Einerseits bei Leuten, die beruflich mit Schweinen und Wildschweinen zu tun haben – also Landwirten, Schlachtern und Tierärzten, aber auch bei Waldarbeitern, sagt Dr. Rainer Ulrich, der am Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit auf der Insel Riems neuartige Tierseuchenerreger untersucht.
"Als Ergebnis kann man eigentlich sagen, dass wir auch überraschenderweise nicht nur bei exponierten Personen, sondern auch bei Blutspendern beispielsweise eine relativ hohe Durchseuchungsrate, also Antikörperprävalenz für Hepatitis-E-Virus gefunden haben, was uns selber überrascht hat."
Denn die Zahl der gemeldeten Hepatitis-E-Erkrankungen ist in den letzten Jahren zwar gestiegen. Das erklärt aber nicht, dass zwischen sieben und 15 Prozent der Menschen in Deutschland schon einmal mit dem Erreger in Kontakt gekommen sind. Bei Menschen, die mit Schweinen zu tun haben, liegt dieser Wert sogar bei 20 Prozent.
Die Dunkelziffer dürfte schon allein deshalb relativ groß sein, weil eine Hepatitis-E-Infektion meistens mild und ohne charakteristische Symptome verläuft, sagt Reimar Johne.
"Es gibt aber doch einige, die dann schwer erkranken, im letzten Jahr sind etwa 380 Fälle gemeldet worden, und jetzt ist es natürlich wichtig herauszufinden: Warum sind diese Leute schwer erkrankt, liegt es an ihrem eigenen genetischen Hintergrund, oder ist das ein besonderer Virusstamm, oder kommt es einfach auf die Menge des Virus an, die man aufnimmt, um dann am Ende zu erkranken?"
Wie groß ist also das Risiko, das vom Umgang mit Schweinen und Schweinefleisch ausgeht?
"Wir müssen unterscheiden zwischen Infektion und Erkrankung. Das Risiko, sich zu infizieren, ist für gerade Berufsgruppen, die mit Schweinen zu tun haben, relativ groß, für die Normalbevölkerung ist das aber auch vorhanden. Das Risiko zu erkranken, ist relativ gering, aber wir wissen eben bisher nicht genau, welche Faktoren dazu führen und das macht es natürlich schwierig, dort das Risiko zu bewerten."
Bei der Erforschung dürfte den Wissenschaftlern helfen, dass es Johne und seine Kollegen am Bundesamt für Risikobewertung kürzlich gelungen ist, einen Hepatitis-E-Virenstamm im Labor zu vermehren – als einer der wenigen Gruppen weltweit.
"Das eröffnet uns viele Möglichkeiten, was wir jetzt untersuchen können: einerseits natürlich Grundlagenforschung zu machen, wie sich dieses Virus denn genau vermehrt, andererseits aber ganz praktische Dinge zu untersuchen: Unter welchen Umständen zum Beispiel dieses Virus bei der Lebensmittelherstellung sicher inaktiviert wird, auch wie gut Desinfektionsmittel ein Virus inaktivieren können."
Grundsätzlich rät der Virologe beim Umgang mit rohem Schweinefleisch zu gründlicher Hygiene.
"Besonders empfindliche Gruppen, wie Schwangere, Immunsupprimierte oder Personen, die schon Lebererkrankungen aufweisen anderer Art, die sollten grundsätzlich Schweineprodukte immer nur durchgegart zu sich nehmen und keine rohe Wurst oder ähnliches essen."
"Das ist eine relativ große Zahl, deckt sich aber mit dem, was wir in älteren Studien schon gezeigt hatten, und was auch in anderen Studien in europäischen Ländern erhoben wurde."
Allerdings – und das ist die gute Nachricht – bedeute das natürlich nicht, dass ständig die Hälfte aller Schweine in Deutschland infiziert sei.
"Die Angst ist natürlich dann auch groß, wenn man so etwas sagt, dass unsere Lebensmittel, die aus Schweinen hergestellt wurden, alle zu 50 Prozent infiziert sind, das ist nicht der Fall. Zum Zeitpunkt der Schlachtung haben die meisten Schweine das Virus schon wieder eliminiert, und deswegen ist nur noch ein sehr kleiner Prozentsatz dann von Fleisch oder Lebern mit dem Virus kontaminiert."
Gleichzeitig haben die Wissenschaftler auch bei Menschen nach dem Virus und nach Antikörpern dagegen gesucht. Einerseits bei Leuten, die beruflich mit Schweinen und Wildschweinen zu tun haben – also Landwirten, Schlachtern und Tierärzten, aber auch bei Waldarbeitern, sagt Dr. Rainer Ulrich, der am Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit auf der Insel Riems neuartige Tierseuchenerreger untersucht.
"Als Ergebnis kann man eigentlich sagen, dass wir auch überraschenderweise nicht nur bei exponierten Personen, sondern auch bei Blutspendern beispielsweise eine relativ hohe Durchseuchungsrate, also Antikörperprävalenz für Hepatitis-E-Virus gefunden haben, was uns selber überrascht hat."
Denn die Zahl der gemeldeten Hepatitis-E-Erkrankungen ist in den letzten Jahren zwar gestiegen. Das erklärt aber nicht, dass zwischen sieben und 15 Prozent der Menschen in Deutschland schon einmal mit dem Erreger in Kontakt gekommen sind. Bei Menschen, die mit Schweinen zu tun haben, liegt dieser Wert sogar bei 20 Prozent.
Die Dunkelziffer dürfte schon allein deshalb relativ groß sein, weil eine Hepatitis-E-Infektion meistens mild und ohne charakteristische Symptome verläuft, sagt Reimar Johne.
"Es gibt aber doch einige, die dann schwer erkranken, im letzten Jahr sind etwa 380 Fälle gemeldet worden, und jetzt ist es natürlich wichtig herauszufinden: Warum sind diese Leute schwer erkrankt, liegt es an ihrem eigenen genetischen Hintergrund, oder ist das ein besonderer Virusstamm, oder kommt es einfach auf die Menge des Virus an, die man aufnimmt, um dann am Ende zu erkranken?"
Wie groß ist also das Risiko, das vom Umgang mit Schweinen und Schweinefleisch ausgeht?
"Wir müssen unterscheiden zwischen Infektion und Erkrankung. Das Risiko, sich zu infizieren, ist für gerade Berufsgruppen, die mit Schweinen zu tun haben, relativ groß, für die Normalbevölkerung ist das aber auch vorhanden. Das Risiko zu erkranken, ist relativ gering, aber wir wissen eben bisher nicht genau, welche Faktoren dazu führen und das macht es natürlich schwierig, dort das Risiko zu bewerten."
Bei der Erforschung dürfte den Wissenschaftlern helfen, dass es Johne und seine Kollegen am Bundesamt für Risikobewertung kürzlich gelungen ist, einen Hepatitis-E-Virenstamm im Labor zu vermehren – als einer der wenigen Gruppen weltweit.
"Das eröffnet uns viele Möglichkeiten, was wir jetzt untersuchen können: einerseits natürlich Grundlagenforschung zu machen, wie sich dieses Virus denn genau vermehrt, andererseits aber ganz praktische Dinge zu untersuchen: Unter welchen Umständen zum Beispiel dieses Virus bei der Lebensmittelherstellung sicher inaktiviert wird, auch wie gut Desinfektionsmittel ein Virus inaktivieren können."
Grundsätzlich rät der Virologe beim Umgang mit rohem Schweinefleisch zu gründlicher Hygiene.
"Besonders empfindliche Gruppen, wie Schwangere, Immunsupprimierte oder Personen, die schon Lebererkrankungen aufweisen anderer Art, die sollten grundsätzlich Schweineprodukte immer nur durchgegart zu sich nehmen und keine rohe Wurst oder ähnliches essen."