Sonntag, 12. Mai 2024

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Hermann Mucke
Ein großer Astronomie-Vermittler

Gut drei Jahrzehnte lang war Hermann Mucke Leiter des Planetariums der Stadt Wien im Prater und der Urania-Sternwarte. Seit dem Jahr 2000 lebte er im Ruhestand, gab aber weiterhin die Zeitschrift "Der Sternenbote" heraus.

Von Dirk Lorenzen | 07.10.2019
Hermann Mucke in der Urania-Sternwarte 1981
Hermann Mucke in der Urania-Sternwarte 1981 (Hans Bernhard)
Das monatlich erscheinende Heft gab es seit dem Jahr 1958. Es erfreute sich vor allem bei Amateurastronomen großer Beliebtheit. Im "Sternenboten" wurden aktuelle Themen aus Astronomie und Raumfahrt behandelt, etwa Chinas Mondprogramm. Eine wichtige Rolle spielten Beobachtungsberichte, wie vom überraschenden Ausbruch der Draconiden im vergangenen Jahr.
Infos zu Sonnenaktivität, Kometen, Finsternissen
Informationen zur Sonnenaktivität, aktuelle Positionsangaben für sichtbare Kometen und Tipps für die Beobachtung von Finsternissen oder von Überflügen der ISS rundeten das Heft im A5-Format ab.
Hermann Mucke leitete jahrzehntelang das Planetarium im Wiener Prater
Hermann Mucke leitete jahrzehntelang das Planetarium im Wiener Prater (Zeiss)
Hermann Mucke hat sich sehr für den Sterngarten in Wien-Liesing eingesetzt, am Rande des Wienerwalds. Dort weisen verschiedene Säulen, Treppen und Markierungen im Boden unter anderem auf besondere Auf- und Untergangspunkte der Sonne hin. In diesem Freiluft-Planetarium schlug der begeisternde Redner viele Male das Publikum in seinen Bann.
Mucke bleibt als Asteroid unvergessen
Am 12. März ist Hermann Mucke im Alter von 84 Jahren gestorben. Die Zeitschrift "Der Sternenbote" wurde eingestellt.
Mucke hat zahllose Menschen astronomisch inspiriert. Zudem bleibt er als Asteroid unvergessen. Das Objekt mit der Nummer 7074 trägt den Namen Muckea – ganz klassisch in weiblicher Form, wie es bis vor etwa 100 Jahren bei Asteroiden üblich war.