
Schließlich geht die Sonne auf und Mond und Venus scheinen keine Rolle mehr zu spielen. Doch das täuscht: Zum Himmelsereignis des Monats kommt es gegen 10.30 Uhr. Dann schiebt sich die dünne Mondsichel vor die Venus, die ebenfalls als Sichel leuchtet.
Bei perfekt blauem Himmel lässt sich in einem Teleskop oder einem guten Fernglas verfolgen, wie sich der Mond vor die Venus schiebt. Nach etwa zwei Minuten ist der Planet komplett hinter dem Erdtrabanten verschwunden.
Etwas mehr als eine Stunde später tauchen die Sichelspitzen der Venus auf der anderen Mondseite wieder auf. Gegen 11.40 Uhr ist die Bedeckung vorbei.

Da der Abstand zur Venus noch recht gering ist, erscheint sie ungewöhnlich groß. Der scheinbare Durchmesser des Mondes ist morgen nur gut 30-mal größer als der der Venus.
Venus und Mond sind so hell, dass dieses Schauspiel auch am blauen Tageshimmel zu beobachten ist – vorausgesetzt, kein Dunst trübt den Blick ans Firmament. Allerdings muss man wegen der ebenfalls am Himmel stehenden Sonne äußerst vorsichtig sein. Wer versehentlich Richtung Sonne blickt, wird schwerste Augenschäden davon tragen, bis hin zur Erblindung.
Erfahrene Himmelsbeobachter werden vormittags auf der Lauer liegen – und mitten am Tag ein kosmisches Versteckspiel verfolgen.