Dienstag, 07. Mai 2024

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Himmlischer Marathon
So viele Messier-Objekte wie möglich

Vor mehr als 200 Jahren hat der französische Astronom Charles Messier seinen berühmten Katalog nebelhafter Himmelsobjekte zusammengestellt. Mit seiner Liste von gut 100 Sternhaufen, Nebeln und Galaxien wollte er Missverständnisse bei der Kometensuche vermeiden.

Von Dirk Lorenzen | 20.03.2016
    Messier 42 ist der berühmte Orionnebel
    Messier 42 ist der berühmte Orionnebel (ESO)
    Die Objekte sind nicht völlig gleichmäßig über den Himmel verteilt. Es gibt im Grenzbereich der Sternbilder Wassermann und Fische eine bemerkenswerte Lücke. Die Sonne steht derzeit genau in diesem Bereich – und überstrahlt keines der Messier-Objekte. Daher starten sehr ambitionierte Amateurastronomen jetzt den Messier-Marathon, die Beobachtung aller Objekte des Katalogs in einer einzigen Nacht. Voraussetzung dafür sind natürlich ein perfekt klarer Himmel, ein gutes Teleskop und genaue Sternkarten. Zudem ist ein Standort auf der Breite Nordafrikas oder Mexikos sehr hilfreich.
    Von Mitteleuropa aus ist es kaum möglich, alle Objekte zu erspähen. Die Sternhaufen M6 und M7 im Skorpion und einige Nebel im Schützen schaffen es in Norddeutschland nur ganz knapp über den Horizont. Am Morgen ist es nicht einfach, den Kugelsternhaufen M2 und andere Objekte im Wassermann in der hellen Dämmerung zu erkennen.
    Ein kleines Stück des Marathons lässt sich jedoch auch mit dem bloßen Auge absolvieren: M45 sind die Plejaden im Stier. M42 ist der Orionnebel im Schwertgehänge des Himmelsjägers und M44 ist der offene Sternhaufen Praesepe im Krebs.
    Wie beim Marathon-Lauf über 42 Kilometer gilt auch beim Messier-Marathon-Blick an den Himmel: Dabei sein ist alles!