Dienstag, 30. April 2024

Afrika
Hindernisse auf Wanderrouten gefährden die Gesundheit von Gnus

Menschengemachte Hindernisse auf den Wanderrouten von Gnus in Ostafrika gefährden deren genetische Gesundheit. Das hat ein Forschungsteam aus Dänemark herausgefunden.

16.04.2024
    Gnus auf der Wanderung durch die Masai Mara in Kenia.
    Gnus auf der Wanderung durch die Masai Mara in Kenia. (IMAGO)
    Jedes Jahr wandern mehr als eine Million Gnus in der ostafrikanischen Savanne. Sie gehen von der Serengeti in Tansania in die Masai Mara in Kenia - und umgekehrt. Es ist ein beeindruckendes Naturspektakel. Inzwischen sind die Wanderrouten aber immer häufiger unterbrochen - von Straßen, Zäunen oder menschlichen Siedlungen. Das gleiche Problem haben Gnus, die in Botswana im Süden Afrikas in der Kalahari-Wüste wandern.
    Das sorgt dafür, dass viele Gnus gar nicht mehr auf Wanderschaft gehen. Und das hat negative Folgen. Die Forschenden warnen, dass Tiere, die nicht länger wandern, obwohl sie das früher getan haben, weniger gesund sind, als die, die weiter wandern. Die genetische Vielfalt wird geringer, weil es mehr Inzucht in der Herde gibt. Das wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus - und auf die Überlebensrate.
    Die Forschenden sagen, wenn man das langfristige Überleben von wandernden Tieren sicherstellen will, muss der Mensch mehr Rücksicht auf ihre Routen nehmen - und dafür sorgen, dass sie erhalten bleiben.
    Diese Nachricht wurde am 17.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.