
Bisher waren Historiker davon ausgegangen, dass das Bistum Anfang des 9. Jahrhunderts von einem Bischof namens Wiho gegründet wurde. Für diesen gibt es sogar einen eigenen Gedenktag. Nun bezweifelt der Osnabrücker Historiker Thomas Vogtherr allerdings, dass Wiho jemals existierte. Das berichtet die Katholische Nachrichtenagentur unter Berufung auf die Bistumszeitung "Kirchenbote". Vogtherr vermutet demnach, dass Wiho die Erfindung des Bischofs Benno II. im 11. Jahrhundert war. Dieser soll die Gründungsurkunden des Bistums entsprechend gefälscht haben, um die Ursprünge des verarmten Bistums weiter in die Vergangenheit zu verlegen. Möglicherweise wollte er so mehr Zehntrechte von Bauern erhalten. Laut dem Historiker taucht Wiho nur in den wohl gefälschten Gründungsurkunden auf. In anderen Dokumenten aus der Zeit fehle dagegen jede Spur von ihm.
Die Kirche hatte die Gründungsurkunden lange unter Verschluss gehalten. Sie können erst seit gut hundert Jahren untersucht werden. Laut Vogtherr wurde dann schnell klar, dass etwas mit der Gründungsgeschichte des Bistums nicht stimmt. Unstrittig ist aber, dass die christlichen Anfänge in der Region bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen.
Diese Nachricht wurde am 26.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.