
Mit den Abendwolken wird das heute nichts, denn der Mond geht erst gegen ein Uhr früh auf. Ruhe hat der Mond derzeit, wenn man von ein paar Raumsonden absieht, die ihn umkreisen.
Heute vor 55 Jahren war es mit der Ruhe auf der Oberfläche für kurze Zeit vorbei – denn die sowjetische Sonde Luna 9 ist im Ozean der Stürme gelandet. Das ist der größte dunkle Fleck im Mondgesicht, am linken Rand der silbergrauen Scheibe.
Raumsonden: zuvor keine weichen Landungen
Bis dahin waren Raumsonden niemals weich gelandet, sondern ungebremst aufgeschlagen. Doch Luna 9 war in der Lage, mit Hilfe der Triebwerke zu bremsen. Zudem gab es Luftsäcke, die das Auftreffen auf der Mondoberfläche gedämpft haben. Die Sonde hat gezeigt, dass man auf dem Mond sicher landen kann, ohne im Staub zu versinken.

An Bord befanden sich eine Kamera und ein Strahlungsmessgerät. Drei Tage lang funkten sie Daten zur Erde – dann war die Batterie erschöpft. Astronomen des Radioteleskops Jodrell Bank in England haben die sowjetischen Mondbilder empfangen und weltweit veröffentlicht.
Sowjetunion triumphierte ein letztes Mal
Doch diese Mission war der letzte Triumph der Sowjetunion beim Wettlauf zum Mond. Dreieinhalb Jahre später setzte der Amerikaner Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß in den Mondstaub. Lange währte auch diese Ruhestörung nicht – seit Ende 1972 ist kein Mensch mehr auf dem Mond gewesen.