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Hochschulquartett: Wenig Fachwissen und geringe Führungskompetenz?

Seit der Bologna-Erklärung vor 14 Jahren ging ein Ruck durch Europa. Der Wissenschaftsrat konstatierte eine Inflation wohlwollender Beurteilungen an deutschen Hochschulen. Der Begriff "Kuschelnoten" machte Karriere auch außerhalb der akademischen Welt.

Moderation: Michael Kröher, "manager magazin", Christian Floto, Deutschlandfunk |
    Kritiker bemängelten damals, dass sich Studierende nicht besonders anstrengen mussten, um einen guten Abschluss zu bekommen. Kein Arbeitgeber konnte sich darauf verlassen, dass aus sehr guten Absolventen auch sehr gute Mitarbeiter würden.

    Seither ist viel geschehen, der Bolognaprozess hat die akademische Welt in Deutschland auf den Kopf gestellt. Zu den Zielen gehörte es auch, die Hochschulen so zu reformieren, dass vor allem die praktische Anwendbarkeit des Gelernten in den Vordergrund rückte. Die Beschäftigungsfähigkeit, neudeutsch "Employability", war auf einmal von immenser Bedeutung.

    Gehören die Kuschelnoten also heute der Vergangenheit an? Ist der Plan aufgegangen, deutsche Absolventen besser auf den Arbeitsalltag vorzubereiten? Oder gibt es ein Missverhältnis zwischen den akademischen Inhalten und den Anforderungen der Arbeitgeber? Müssen wir gar erkennen, dass das Bachelor- und Mastersystem viel zu verschult ist, um die Führungskräfte von morgen zu produzieren?

    Es diskutieren:
    - Stephanie Bschorr, Präsidentin Verband deutscher Unternehmerinnen
    - Dr. Jörg Dräger, Geschäftsführer Centrum für Hochschulentwicklung CHE
    - Anke Hoffmann, Geschäftsführerin Kienbaum Berlin
    - Prof. Dieter Lenzen, Präsident Universität Hamburg