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Hochtechnologie bei außerirdischen Zivilisationen?
Herr Dyson und seine Sphären

Im Jahr 1960 hat der britisch-amerikanische Physiker Freeman Dyson in einem Artikel für das Wissenschaftsmagazin "Science" untersucht, wie hoch entwickelte Zivilisationen die Energie ihres Sterns optimal nutzen könnten – und wie sie dadurch womöglich ihre Existenz verrieten.

Von Dirk Lorenzen | 16.02.2017
    Die größte bisher von Menschen gebaute Struktur im All, aber noch lange keine Dyson-Sphäre: Die ISS.
    Die größte bisher von Menschen gebaute Struktur im All, aber noch lange keine Dyson-Sphäre: Die ISS. (NASA)
    Der Physiker meinte, die Bewohner eines Planeten könnten ihren Stern vollständig mit einer Kugelschale umgeben. Wenn die Zivilisation noch innerhalb dieser Dyson-Sphäre lebt, so kann sie praktisch die gesamte Energie des Sterns nutzen – denn es geht kein Licht verloren. Doch auf Dauer heizt sich die Dyson-Sphäre mehr und mehr auf. Sie müsste schließlich Wärmestrahlung nach außen abgeben. Die Astronomen, so meinte Freeman Dyson, müssten nur nach Sternen suchen, die im Infrarotlicht besonders hell, ansonsten aber unsichtbar sind.
    Schwarm zahlreicher Einzelobjekte
    Der Forscher hat nur das prinzipielle Phänomen untersucht, nicht aber die technischen Aspekte einer Dyson-Sphäre. Sie ließe sich als komplette Schale errichten oder als Schwarm zahlreicher Einzelobjekte. Auch wenn Freeman Dyson seine Idee als "Scherz" bezeichnet hat, so begeistert sie bis heute viele Science-Fiction-Fans – und Dyson-Sphären haben es auch in die Fernsehserie Star Trek geschafft.
    Als Astronomen vor wenigen Jahren merkwürdige Helligkeitseinbrüche eines rund 1500 Lichtjahre weit entfernten Sterns gemessen hatten, schlugen prompt manche Forscher als Erklärung vor, große Gebilde einer technischen Zivilisation würden den Stern immer wieder abdecken.
    Freeman Dyson, inzwischen 93 Jahre alt, wird köstlich amüsiert gewesen sein.