Ukraine-Konferenz in der Schweiz
Hoffnung auf breiteren Konsens für Friedensverhandlungen

Am zweiten Tag der Ukraine-Konferenz hofft die gastgebende Schweiz weiter, einen breiteren Konsens für Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zu finden. Der gestrige Tag war mit dem Entwurf für eine Abschlusserklärung zu Ende gegangen.

    Viola Amherd und Wolodymyr Selenskyj sprechen vor einer Aufstellwand mit der Aufschrift "Summit on Peace in Ukraine" miteinander.
    Die Schweiz, vertreten durch Bundespräsidentin Viola Amherd (l.), will einen Friedensprozess für die Ukraine (vertreten durch Präsident Wolodymyr Selenskyj, r.) initiieren (picture alliance / KEYSTONE / ALESSANDRO DELLA VALLE)
    Der Entwurf liegt unter anderem der Nachrichtenagentur Reuters vor. Darin wird Russland für den Krieg in der Ukraine verantwortlich gemacht, der großes menschliches Leid und Zerstörung gebracht habe. Außerdem wird die russische Regierung zur Achtung der territorialen Integrität der Ukraine ermahnt. Ferner wird gefordert, dass Kiew die Kontrolle über das Atomkraftwerk Saporischschja und den Zugang zu seinen Häfen am Schwarzen und Asowschen Meer zurückerhält. Alle ukrainischen Kriegsgefangenen müssten freigelassen und aus der Ukraine deportierte Kinder in ihre Heimat zurückgebracht werden.
    Die Schweizer Bundespräsidentin Amherd hatte zum Auftakt der Ukraine-Konferenz alle Teilnehmer zu einem politischen Kraftakt aufgerufen. Gemeinsam könnten erste Schritte auf einem Weg zum Frieden in der Ukraine gelingen, sagte Amherd am Abend zu den Delegationen aus 92 Staaten.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj zeigte sich zuversichtlich, dass das zweitägige Treffen auf dem Bürgenstock bei Luzern Fortschritte bringen werde. Vereinte Länder seien stärker als jeder Aggressor. Saudi-Arabiens Außenminister Al Saud erklärte hingegen, der Friedensprozess werde wahrscheinlich einen "schwierigen Kompromiss" erfordern. Sein Land sei jedoch entschlossen, zur Beendigung des Konflikts beizutragen. Bundeskanzler Scholz betonte, bei künftigen Treffen sei es wichtig, Moskau nicht von den Gesprächen auszuschließen.
    Russland war bei der laufenden Konferenz nicht eingeladen worden. China hatte seine Teilnahme als wichtiger Verbündeter Moskaus abgesagt. Auf der zweitägigen Konferenz sollen einige Grundlinien für künftige Friedensverhandlungen festgelegt werden.

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    Diese Nachricht wurde am 16.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.