
Friedländer versteckte sich damals in Berlin im Untergrund, wurde aber verraten und in ein Konzentrationslager verschleppt. Sie überlebte, ihre ganze Familie wurde ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderte sie in die USA aus, erst später im Leben wandte sie sich ihren Erfahrungen im Holocaust zu. Bekannt wurde sie unter anderem durch ihre Autobiografie. Hier können Sie einen Nachruf auf Margot Friedländer hören.
2010 Rückkehr nach Deutschland
2010 entschied sich Friedländer im Alter von 88 Jahren zur dauerhaften Rückkehr in ihre Geburtsstadt Berlin. Sie engagierte sich für Demokratie sowie gegen Antisemitismus und Rassismus. An Schulen und auf Veranstaltungen berichtete sie aus ihrem Leben. Für ihr Engagement für Demokratie sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung wurde Friedländer mehrfach ausgezeichnet - im Jahr 2011 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande. Gestern sollte sie eigentlich eine höhere Stufe dieser Auszeichnung erhalten: das Große Bundesverdienstkreuz.
Steinmeier, Merz und Klöckner kondolieren
Bundespräsident Steinmeier erklärte in einem Kondolenzschreiben, Margot Friedländer habe Deutschland Versöhnung geschenkt - trotz allem, was die Deutschen ihr als jungem Menschen angetan hätten. Bundeskanzler Merz betonte, sie sei für ein friedliches Miteinander, gegen Antisemitismus und Vergessen eingetreten. Bundestagspräsidentin Klöckner sagte, Friedländer habe mit ihrer Offenheit und Zugewandtheit berührt und beeindruckt.
Der Pianist Igor Levit würdigte Margot Friedländer während der Verleihung der Deutschen Filmpreise in Berlin als "großes Wunder".
Diese Nachricht wurde am 10.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.