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Hopman Cup
Vorbereitung auf die Australian Open

Das deutsche Tennis-Duo Angelique Kerber und Alexander Zverev ist mit einem Sieg in den Hopman Cup gestartet. Der Wettbewerb gilt als ideale Vorbereitung auf die Australian Open Mitte Januar - bei denen diesmal eine Regeländerung auf der Agenda steht.

Von Andreas Stummer | 30.12.2018
    Alexander Zverev und Angelique Kerber bei ihrem Auftaktsieg gegen Spanien beim Hopman Cup am 30.12.2018
    Das deutsche Tennis-Duo Zverev/Kerber hat große Ziele. (imago sportfotodienst)
    Siegesrede des Schweizer Teams beim Hopman Cup in Perth, letzten Januar. Roger Federer machte das, was er am besten kann. Gewinnen und nett sein. Federer bedankte sich beim Publikum, bei seiner Mixed-Partnerin, beim Veranstalter und bei den deutschen Finalgegnern Alexander Zverev und Angelique Kerber. Denn die hätten die inoffizielle Mixed-Weltmeisterschaft damals um ein Haar gewonnen.
    "Natürlich ist man am Ende schon ein bisschen enttäuscht, dass man das nicht geschafft hat", so Angelique Kerber, "weil man schon nah dran war - aber wir haben alles gegeben und es hat Spaß gemacht mit dem Sascha auf dem Platz zu stehen und mal schauen, hoffentlich kriegen wir nächstes Jahr nochmal die Chance."
    Ideale Vorbereitung auf die Australian Open
    Gesagt, getan. Kerber tritt wieder zusammen mit der deutschen Herren-Nummer eins Alexander Zverev an, die zwei waren Publikumslieblinge beim letzten Turnier. Serena Williams ist da und natürlich die Schweiz mit Roger Federer. Ein Damen-, ein Herreneinzel und dann ein gemischtes Doppel: Der Hopman Cup ist die ideale Vorbereitung auf die Australian Open Mitte Januar. Angelique Kerber gewann letztes Jahr in Perth all ihre vier Einzel, ihre schärfste Gegnerin beim ersten Grand Slam-Turnier des Jahres in Melbourne aber ist die Hitze. Oft Backofen-Temperaturen von 40 Grad und mehr. Die Organisatoren haben zum Schutz der Spieler jetzt eine fünfstufige Skala eingeführt, die Lufttemperatur, Stärke der Sonneneinstrahlung, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit einbezieht.
    "Stufe eins sind Ideal-Bedingungen, bei Stufe zwei raten wir den Spielern mehr Flüssigkeit aufzunehmen", erklärt Tom Larner von den Australian Open, "bei Stufe drei geben wir mit Eiswürfeln gefüllte Handtücher aus, bei Stufe vier können die Frauen nach dem zweiten und die Herren nach dem dritten Satz eine zehnminütige Pause einlegen. Bei Stufe fünf werden die Spiele unter freiem Himmel abgebrochen kann und das Dach über den Hauptplätzen geschlossen - und erst, wenn es abkühlt, geht es draußen wieder weiter."
    Neuheit: Tie-Break für den entscheidenden Satz
    Auch neu bei den Australian Open: das Einführen des Tie-Breaks für den entscheidenden Satz. Bisher ging es solange weiter, bis ein Gegner zwei Spiele Vorsprung hatte. Jetzt gibt es beim Stand von 6:6 einen verlängerten Super-Tiebreak, der nicht, wie üblich, über sieben - sondern bis zehn Punkte ausgetragen wird. Profis wie Novak Djokovic oder Nick Kyrgios trauern oft fünf- oder sechsstündigen Marathon-Matches nicht hinterher. Alexander Zverev, Rafael Nadal oder Roger Federer aber werden die Fünfsatz-Nerven- und Ausdauerschlachten vermissen.
    Australian-Open-Turnierdirektor Craig Tiley verspricht aber auch mit Super Tie-Break noch genug Höhepunkte: "Wir sind stolz darauf, dass die Spieler die Australian Open immer wieder zu ihrem Lieblingsturnier wählen - und es kommen immer mehr Fans. Jedes Jahr stellen wir schon im Vorverkauf neue Zuschauerrekorde auf."
    Angelique Kerber und Alexander Zverev sind in guter Frühform, beide gewannen ihre Auftaktbegegnungen beim Hopman Cup gegen Spanien. Wenn sie den Mixed-Wettbewerb diesmal gewinnen wollten, meinte Kerber hinterher, dann müssten sie nur kühlen Kopf bewahren. Kunststück. Denn Australien ist für Tennisprofis nunmal ein heißes Pflaster.