
Der Mond ist heute Abend zu etwa fünfzehn Prozent beleuchtet, zeigt sich also als dünne Sichel. Wenn es dunkel genug ist, ist auch der Rest der Mondscheibe zu erkennen. Dieser Teil des Mondes bekommt das Sonnenlicht nur indirekt ab – nämlich durch Reflexion an der Erde. Vom Mond aus gesehen zeigt sich die Erde in fast voller Phase und somit taucht sie die dunkle Mondnacht in mattes Licht.
Wir sehen dies als Erdschein oder als aschgraues Mondlicht, so die Bezeichnung für dieses besonders hübsche Himmelsphänomen. Auch die Venus zeigt Phasen ähnlich denen des Mondes – denn sie läuft innerhalb der Erdbahn um die Sonne. Zwar stehen Mond und Venus heute am Firmament dicht nebeneinander, doch ihre Phase ist sehr unterschiedlich.

Der Abendstern erscheint im Teleskop derzeit recht voll, etwa so wie drei Tage nach zunehmendem Halbmond. Venus steht von uns aus gesehen noch etwas hinter der Sonne, so dass wir mehr von der beleuchteten Planetenhälfte als von der Nachtseite zu sehen bekommen.
Am Südwesthimmel zeigt sich heute also die Mondsichel genau oberhalb der bauchigen Venus, von etwa 17 Uhr bis 18.30 Uhr. Morgen ist der Mond schon ein gutes Stück auf Mars zu gewandert – am Montag hat er ihn bereits überholt. Und am Nikolaustag bilden Mond, Mars und Venus dann eine lange Kette am Abendhimmel.