Dienstag, 19. März 2024

Archiv

Hübsches Trio am Nachthimmel
Fast die größte Planetenkonjunktion

Gegen Mitternacht steigen die beiden größten Planeten des Sonnensystems über den Südosthorizont. Jupiter und Saturn sind nur noch knapp eine Faustbreite bei ausgestrecktem Arm voneinander getrennt. Heute Abend steht der abnehmende Mond ein Stück rechts von Jupiter, dem helleren der beiden Planeten.

Von Dirk Lorenzen | 07.06.2020
Saturn, Jupiter und der Mond heute Nacht tief am Südosthimmel
Saturn, Jupiter und der Mond heute Nacht tief am Südosthimmel (Stellarium)
Morgen Nacht leuchtet der Mond dann unterhalb der beiden Planeten und bildet mit ihnen ein besonders hübsches Dreieck. Mittwoch früh ist er dann auch an Saturn vorbeigezogen und befindet sich ein Stück links des Planetendoppels.
Nur alle 20 Jahre überholt der schnellere Jupiter den langsameren Saturn. Fachleute sprechen von der Großen Konjunktion. Wenn alles perfekt passt, begegnen sich die Planeten dabei sogar dreimal. Bei einer solchen "Größten Konjunktion" zieht Jupiter erst an Saturn vorbei, bleibt dann stehen und passiert den Ringplaneten beim Rückwärtslaufen erneut. Schließlich kehrt Jupiter die Bewegungsrichtung wieder um und überholt Saturn endgültig.
Saturn, aufgenommen im Sommer dieses Jahres, mit weit geöffneten Ringen
Der Ringplanet ist heute Nacht das Gestirn ganz links im himmlischen Trio (Hubble / NASA / ESA)
So ein Spektakel zieht sich über sieben Monate hin. Zuletzt war es 1981 zu sehen. Berühmt ist die Größte Konjunktion im Jahr -6, die eine Zeitlang fälschlicherweise als Stern von Bethlehem angesehen wurde. Kein heute lebender Mensch wird eine dreifache Begegnung von Jupiter und Saturn erleben – denn zur nächsten Größten Konjunktion kommt es erst in 218 Jahren. Solange muss man mit einem "Dreiertreffen zweiter Klasse" vorlieb nehmen – etwa morgen Nacht mit dem himmlischen Trio Jupiter, Saturn und Mond.