Langrock: Nach wie vor sehr hektisch und insbesondere seit der magischen Marke 1,30 heute früh vermehrt.
Remme: Was können Unternehmen tun, damit ein solcher Kurs keine Schmerzen bereitet?
Langrock: Es gibt eine ganze Vielfalt von Möglichkeiten Kurse abzusichern. Das klassische Geschäft ist das Devisentermingeschäft. Hier kauft sich das Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt die Euros und verkauft die Dollars zu einem fixen Kurs. Der wird heute schon festgelegt und dann entsprechend durchgebucht.
Remme: Und haben Sie das Gefühl, dass deutsche Unternehmen in der Mehrheit diese Vorsicht haben walten lassen?
Langrock: In der Mehrheit ja, aber ich schätze die Mehrheit so auf 65 bis 70 Prozent ein, dass heißt es gibt immer noch ein erkleckliches Maß an offenen Positionen, die im Markt sind und die natürlich jetzt weh tun, wenn man sie bei Kursen von 1,30 oder gar darüber realisieren muss.
Remme: Und was haben solche Unternehmen für Handlungsmöglichkeiten, die diese Vorsicht nicht haben walten lassen und diese Chance verpasst haben?
Langrock: Man kann im Nachhinein immer noch mal auf Optionsgeschäfte setzen, die den Unternehmen die Möglichkeit geben, wenn es denn wieder nach unten geht, dort zu partizipieren, sich aber gleichzeitig gegen weitere Anstiege Richtung 1,35 oder gar 1,40, die auch schon immer wieder genannt werden, abzusichern.
Remme: Waren Sie überrascht angesichts dieser Kursentwicklung in den vergangenen Monaten oder haben Sie als Fachmann damit gerechnet?
Langrock: Die Themen, die den Dollarkurs langfristig beeinflussen sind ja nach wie vor Handelsbilanzdefizite der USA, Außenhandelsdefizite der USA und die Themen kommen langfristig immer wieder durch und sind jetzt letztlich in den letzten drei Wochen mächtig auf den Kurs aufgeschlagen und veranlassen uns natürlich, dazu unsere Meinung auch weiterhin auf erhöhten Niveaus zu lassen, wir gehen tatsächlich von höheren Kursen noch aus.
Remme: Also auch in die Zukunft gerichtet, Sie haben eben die 1,35 bis 1,40 gerechnet, das sind keine Schreckgespenster?
Langrock: Für 2006 sind wir tatsächlich auf die 1,40 eingestellt, im Jahr 2005 werden wir sicherlich Bewegungen sehen, die uns auch auf die 1,25 zurück aber auch deutlich bis zu 1,35 bringen werden.
Remme: Sie haben eben das amerikanische Handelsdefizit angesprochen. Darauf haben wir in Europa, und auch schon gar nicht in Deutschland, Einfluss, aber sind wir deshalb machtlos oder kann die Europäische Zentralbank etwas tun?
Langrock: Wir stehen eventuell an der Schwelle, an der die EZB aktiv werden könnte. Bisher ist es immer verbal passiert, man hat also mit den Worten "brutale Währungsentwicklung" gearbeitet, noch hat man kein Geld in die Hand genommen. Das wird man so lange vermeiden, wie es denn auch kursmäßig möglich ist. Ich befürchte eher, dass sich die japanische Notenbank zu Interventionen hinreißen lassen kann. Denn auch hier ist das Problem starker Yen, schwacher Dollar eminent, denn gerade die Japaner leben ebenso wie wir vom Export.
Remme: Warum ist das eine Befürchtung, denn ist denn ein stärkerer Dollar im Moment nicht in unserem Interesse?
Langrock: Wir verbilligen zwar unsere Einfuhren, sprich Rohöl, Rohstoffe, haben aber auf der anderen Seite natürlich die Gefahr, dass unsere Produkte im internationalen Umfeld zu teuer werden.
Remme: Sollte nun die EZB intervenieren, was müsste sie tun?
Langrock: Physisch Geld in die Hand nehmen, Dollars kaufen, um Euros zu verkaufen.
Remme: Ist da ein Erfolg garantiert?
Langrock: Man sollte es nicht gegen den Trend tun, deswegen wird die EZB so lange wie möglich solche echten Geldmittel zurückhalten, ich kann mit nicht vorstellen, dass es in den nächsten Wochen schon passieren wird.
Remme: Und müssen wir solche Interventionen immer, sagen wir mal, gegen die Amerikaner durchführen oder könnte es da zu einer Art Konsens auf der politischen Bühne kommen?
Langrock: Wir sehen ja, dass Herr Snow durchaus immer wieder die Politik des festen Dollars für sich in Anspruch nimmt. Aber leider sehen wir nicht, dass die Amerikaner etwas dafür tun. Also die Befürchtung ist, dass sie zwar verbal stark dafür sind, aber uns niemals unterstützen würden wenn wir versuchen, den Dollar zu festigen.
Remme: Was können Unternehmen tun, damit ein solcher Kurs keine Schmerzen bereitet?
Langrock: Es gibt eine ganze Vielfalt von Möglichkeiten Kurse abzusichern. Das klassische Geschäft ist das Devisentermingeschäft. Hier kauft sich das Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt die Euros und verkauft die Dollars zu einem fixen Kurs. Der wird heute schon festgelegt und dann entsprechend durchgebucht.
Remme: Und haben Sie das Gefühl, dass deutsche Unternehmen in der Mehrheit diese Vorsicht haben walten lassen?
Langrock: In der Mehrheit ja, aber ich schätze die Mehrheit so auf 65 bis 70 Prozent ein, dass heißt es gibt immer noch ein erkleckliches Maß an offenen Positionen, die im Markt sind und die natürlich jetzt weh tun, wenn man sie bei Kursen von 1,30 oder gar darüber realisieren muss.
Remme: Und was haben solche Unternehmen für Handlungsmöglichkeiten, die diese Vorsicht nicht haben walten lassen und diese Chance verpasst haben?
Langrock: Man kann im Nachhinein immer noch mal auf Optionsgeschäfte setzen, die den Unternehmen die Möglichkeit geben, wenn es denn wieder nach unten geht, dort zu partizipieren, sich aber gleichzeitig gegen weitere Anstiege Richtung 1,35 oder gar 1,40, die auch schon immer wieder genannt werden, abzusichern.
Remme: Waren Sie überrascht angesichts dieser Kursentwicklung in den vergangenen Monaten oder haben Sie als Fachmann damit gerechnet?
Langrock: Die Themen, die den Dollarkurs langfristig beeinflussen sind ja nach wie vor Handelsbilanzdefizite der USA, Außenhandelsdefizite der USA und die Themen kommen langfristig immer wieder durch und sind jetzt letztlich in den letzten drei Wochen mächtig auf den Kurs aufgeschlagen und veranlassen uns natürlich, dazu unsere Meinung auch weiterhin auf erhöhten Niveaus zu lassen, wir gehen tatsächlich von höheren Kursen noch aus.
Remme: Also auch in die Zukunft gerichtet, Sie haben eben die 1,35 bis 1,40 gerechnet, das sind keine Schreckgespenster?
Langrock: Für 2006 sind wir tatsächlich auf die 1,40 eingestellt, im Jahr 2005 werden wir sicherlich Bewegungen sehen, die uns auch auf die 1,25 zurück aber auch deutlich bis zu 1,35 bringen werden.
Remme: Sie haben eben das amerikanische Handelsdefizit angesprochen. Darauf haben wir in Europa, und auch schon gar nicht in Deutschland, Einfluss, aber sind wir deshalb machtlos oder kann die Europäische Zentralbank etwas tun?
Langrock: Wir stehen eventuell an der Schwelle, an der die EZB aktiv werden könnte. Bisher ist es immer verbal passiert, man hat also mit den Worten "brutale Währungsentwicklung" gearbeitet, noch hat man kein Geld in die Hand genommen. Das wird man so lange vermeiden, wie es denn auch kursmäßig möglich ist. Ich befürchte eher, dass sich die japanische Notenbank zu Interventionen hinreißen lassen kann. Denn auch hier ist das Problem starker Yen, schwacher Dollar eminent, denn gerade die Japaner leben ebenso wie wir vom Export.
Remme: Warum ist das eine Befürchtung, denn ist denn ein stärkerer Dollar im Moment nicht in unserem Interesse?
Langrock: Wir verbilligen zwar unsere Einfuhren, sprich Rohöl, Rohstoffe, haben aber auf der anderen Seite natürlich die Gefahr, dass unsere Produkte im internationalen Umfeld zu teuer werden.
Remme: Sollte nun die EZB intervenieren, was müsste sie tun?
Langrock: Physisch Geld in die Hand nehmen, Dollars kaufen, um Euros zu verkaufen.
Remme: Ist da ein Erfolg garantiert?
Langrock: Man sollte es nicht gegen den Trend tun, deswegen wird die EZB so lange wie möglich solche echten Geldmittel zurückhalten, ich kann mit nicht vorstellen, dass es in den nächsten Wochen schon passieren wird.
Remme: Und müssen wir solche Interventionen immer, sagen wir mal, gegen die Amerikaner durchführen oder könnte es da zu einer Art Konsens auf der politischen Bühne kommen?
Langrock: Wir sehen ja, dass Herr Snow durchaus immer wieder die Politik des festen Dollars für sich in Anspruch nimmt. Aber leider sehen wir nicht, dass die Amerikaner etwas dafür tun. Also die Befürchtung ist, dass sie zwar verbal stark dafür sind, aber uns niemals unterstützen würden wenn wir versuchen, den Dollar zu festigen.