
Iain Sinclair wandert auf den Spuren des romantischen Dichters William Blake (1757 - 1827) durch London. Dabei reflektiert er die Geschichte der Stadt, ihre Architektur, das eigene Werk und das Werk des Dichters, dem er folgt. So entsteht ein vergrößerter Wahrnehmungsraum. Die Methode folgt der "Psychogeographie, die in Großbritannien etliche bedeutende Autoren hervorgebracht hat. Der Autor und Filmemacher Iain Sinclair gilt als prominenter Vertreter.

Die Beatniks und Blake
Sinclair hat "Blakes London" 2009 als öffentlichen Vortrag in freier Rede gehalten, später wurde der Text verschriftlicht. Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk erklärt der Übersetzer Sven Koch, worin Iain Sinclairs Rednergabe liegt, wie sich seine Methode von den naturkundlichen Wanderungen eines Robert Mac Farlane unterscheidet, warum die Beat-Poets der 1960er-Jahre William Blake für sich entdeckten und was die Fortschrittsskeptiker des 19. Jahrhunderts mit den Kapitalismuskritikern der Gegenwart verbindet.
Ein beliebter William-Blake-Mythos wird nebenbei gelüftet - der blumengeschmückte Grabstein von Catherine und William Blake habe nichts mit der letzten Ruhestätte des Dichters und seiner Frau zu tun, erklärt Sven Koch.
Iain Sinclair: "Blakes London"
Friedenauer Presse, Berlin. 48 Seiten, 14 Euro.
Friedenauer Presse, Berlin. 48 Seiten, 14 Euro.