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Illegaler Kontozugriff von der ISS?
Womöglich die erste Straftat im All

Ende Juni dieses Jahres ist die NASA-Astronautin Anne McClain von der Internationalen Raumstation zurückgekehrt. Während des fast siebenmonatigen Aufenthalts hat sie womöglich Raumfahrtgeschichte geschrieben – indem sie die erste Straftat im All begangen hat.

Von Dirk Lorenzen |
Anne McClain auf der Internationalen Raumstation
Anne McClain auf der Internationalen Raumstation (NASA)
Das jedenfalls behauptet ihre Frau Summer Worden, mit der sie sich gerade in einer sehr schmutzigen Scheidung befindet. Summer Worden bemerkte einen – ihrer Meinung nach – illegalen Zugriff auf ihr Online-Konto. Der erfolgte von einem NASA-Computer aus.
Schnell war klar, dass die Astronautin Anne McClain aus der Umlaufbahn den Kontostand überprüft hat. Nach ihrer Darstellung ging es darum, sicherzustellen, dass genügend Mittel für den Sohn vorhanden sind, den die beiden Frauen gemeinsam aufziehen.
McClain sagt, sie habe nicht gewusst, dass ihre Frau ein Einloggen ins Konto nicht mehr wünschte. Die offenbar etwas unklare finanzielle Gemengelage ist nun Gegenstand von NASA- und polizeilichen Ermittlungen.
Schwerelos, aber nicht im rechtsfreien Raum: ein Astronaut bei Arbeiten an der ISS
Schwerelos, aber nicht im rechtsfreien Raum: ein Astronaut bei Arbeiten an der ISS (NASA)
In den Verträgen zur ISS ist die Rechtsprechung klar geregelt: Zuständig ist zunächst das Land, aus dem der Mensch stammt, dem ein Vergehen oder eine Straftat angelastet wird.
Zudem legt das internationale Weltraumrecht bestimmte Umstände fest, in denen die Verfolgung einer vermeintlichen Straftat durch Gerichte anderer Länder unzulässig ist.
Ob Anne McClains Kontozugriff aus den Modulen in der Umlaufbahn wirklich illegal war, ist völlig unklar. Wenn ja, hat sie aber womöglich die erste himmlische Straftat begangen.