Eine Landstraße etwa 70 Kilometer von der paraguayischen Hauptstadt Asunción entfernt. Bretterbuden, Holzverschläge, Wellblechhütten und Zelte ziehen sich über viele Kilometer an der Straße entlang. Ein "asentamiento", eine Siedlung, wie es sie in Paraguay zu Tausenden gibt. Im ganzen Land sind diese Armensiedlungen zu finden. Dort haben sich unzählige Campesinos, Frauen, Männer und Kinder vom Land, auf der Suche nach einem besseren Leben niedergelassen.
Pablo Ojeda von der "Vereinigung der Paraguayischen Landbevölkerung" kommt hier regelmäßig vorbei, besucht die "campesinos sin tierra", die landlosen Bauern. Sie haben die Flächen neben der Straße besetzt, für sie die einzige Möglichkeit, an Land zu kommen.
"Das hier ist die Realität in Paraguay, sie ist nicht ungewöhnlich. Dieses Land hier – 37 Hektar groß – gehört eigentlich dem Staat. Es wird von einem Ministerium verwaltet. Aber der Staat hat das Land an jemanden verpachtet. Meine Kollegen haben sich hier trotzdem niedergelassen, das Land besetzt, die Siedlung gegründet. Und das schon vor 40 Jahren."
Die landlosen Bauern in Paraguay fristen ein trauriges Dasein. Sie ziehen umher auf der Suche nach einem Stück Land, auf dem sie ihr Vieh halten, wo sie ein wenig Gemüse und Obst anbauen können. Sie besetzen ein Areal, lassen sich dort nieder, bis sie häufig gewaltsam wieder vertrieben werden. Eine Spirale von Hoffnungslosigkeit, Armut und Gewalt. Luis Careaga kennt diese Spirale nur zu gut. An einen Baum gelehnt zieht er das T-Shirt hoch und zeigt auf eine große, tiefe Narbe auf seinem Rücken:
"Das habe ich 2004 bei einer Schießerei in San Pedro abbekommen. Bei der Besetzung einer Landfläche hat die Polizei auf mich geschossen. Die Regierung zahlt mir nichts dafür. Meine Kollegen helfen mir, kommen für die Operationen und die Behandlung auf. Ich selbst habe nichts, kann mit der Verletzung kaum arbeiten und muss dennoch für die Familie sorgen. Die Situation ist für mich ziemlich schwierig."
Seit Jahren zieht Luis Careaga mit seiner Familie übers Land, in der Hoffnung, irgendwo siedeln zu können. Doch immer wieder zerschlägt sich diese Erwartung. Als landloser Bauer hat er in Paraguay keine Chance. Ihm bleibt ein Leben ohne Land, in Armut, ohne Würde.
"In der paraguayischen Verfassung steht ganz klar: Alle Paraguayer haben das Recht auf eigenes Land. Ich bin Landarbeiter. Und ich muss doch auf dem Land arbeiten können. Stattdessen muss ich für einen Hungerlohn woanders arbeiten. Da kann man kaum überleben. Das eigene Land macht das Leben für eine Familie lebenswert. Ich dagegen lebe hier am Straßenrand und muss wie ein Sklave arbeiten."
In keinem anderen Staat Südamerikas ist die Ungleichheit so groß wie in Paraguay. Mehr als 85 Prozent des fruchtbaren Bodens sind im Besitz von nicht einmal zwei Prozent der Bevölkerung. Die Großgrundbesitzer haben das Sagen in dem kleinen Land in der Mitte des Kontinents. Das Elend ist weit verbreitet. Ein Drittel der etwa 6,4 Millionen Menschen lebt unterhalb der Armutsgrenze. Von der Politik komme keine Hilfe, sagt Campesino-Führer Pablo Ojeda.
"Die meisten unserer Politiker interessieren sich nicht für die sozialen Probleme im Land. Sie interessiert nur der Gewinn. Sie bereichern sich auf Kosten der armen Bevölkerung. Das ist unsere Realität. So sind unsere Politiker. Und zwar alle. Die Bürgermeister, Gouverneure, Abgeordneten, sogar die Präsidenten. Sie machen einfach keine Politik, um die sozialen Probleme zu lösen. Und deshalb bringt Paraguay nur Arme hervor. Nichts anderes. Die Situation hier in Paraguay ist wirklich besorgniserregend."
Seit Jahrzehnten steht in Paraguay eine grundlegende Landreform aus, die den sozialen Gegebenheiten im Land gerecht wird. Kein anderer Staat auf der Welt hat im Vergleich zum Staatsgebiet prozentual mehr landwirtschaftliche Nutzfläche als Paraguay, kein anderer Staat in Lateinamerika hat prozentual mehr Landbevölkerung. Für die Menschen ist die Landwirtschaft zum Überleben unabdingbar. Die Besitzverhältnisse, wonach vier Fünftel der Agrarflächen des Landes in Händen einiger weniger Großgrundbesitzer sind, stehen dem aber entgegen. Alberto Alderete sieht darin eine Gefahr für das demokratische System des Landes.
"Der Landbesitz hat nicht nur wirtschaftliche oder soziale Bedeutung, sondern auch politische. Er hat einen direkten Bezug zur Demokratie. Und solange wir diese Situation haben, dass das Eigentum sich bei nur sehr Wenigen konzentriert, besteht eine permanente Bedrohung des demokratischen Systems. Und wenn es eine Regierung gibt, die diese tiefgreifenden Interessen auch nur antasten möchte, kommt es möglicherweise zu Umstürzen und Verschwörungen. Das haben wir ja erlebt."
Alberto Alderete war bis Juni vergangenen Jahres in der Regierung von Präsident Fernando Lugo zuständig für die Ausarbeitung einer Landreform. Der kalte Putsch gegen den Präsidenten, als beide Kongresskammern den ehemaligen Bischof Lugo fast einstimmig stürzten, war auch das Ende von Alberto Alderete. Das Jahrhundertprojekt – eine Landreform in Paraguay – wurde jäh gestoppt. Der enge Vertraute des gestürzten Präsidenten denkt zurück an eine Zeit, in der er zum Hauptgegner einer ganzen Reihe von Personen und Gruppierungen wurde.
"Die etablierten Großgrundbesitzer, die Vertreter der mechanisierten Landwirtschaft, vor allem die Sojabarone, die sich mit dem Unternehmerverband verbündet hatten, die Presse, die alteingesessenen Parteien im Parlament – all diese Gruppierungen erklärten uns den Krieg. Und der Hauptgrund für die Kriegserklärung war die Landreform. Also der Versuch der Regierung von Präsident Lugo, die Besitzstrukturen der Agrarflächen in Paraguay zu verändern. Es endete damit, dass er gestürzt wurde. Das war ein heftiger Krieg."
2008 war der ehemalige Bischof Fernando Lugo zum Präsidenten gewählt worden. Niemals zuvor hatte ein Präsidentschaftskandidat in Paraguay bei einer Wahl so viele Stimmen bekommen. Lugo schaffte es, die Colorado-Partei zu besiegen, sie nach mehr als 60 Jahren Herrschaft in die Opposition zu schicken. Vor allem die Ankündigung, die landwirtschaftlichen Strukturen im Land zu verändern und das Elend der ärmeren Bevölkerungsschichten zu bekämpfen, brachten ihm Stimmen, verhalfen ihm zum Wahlsieg. Und für einige wenige hat sich die Situation tatsächlich verbessert.
Rafael Vera reißt aus einem Feld Maniok heraus. Für ihn wie für die meisten Familien in Paraguay ist die hellbraune Wurzelknolle lebensnotwendig. Die Campesinos gewinnen aus dem Maniok vorwiegend Mehl, das sie vielfältig weiterverarbeiten. Das Feld, auf dem der kleine Mann arbeitet, ist nicht irgendein Feld. Es ist sein Feld. Daneben steht sein kleines Haus, auf einer nahe gelegenen Weide steht sein Vieh. Rafael Vera ist mächtig stolz auf seinen Besitz.
"Wir haben hier die Möglichkeit, ein würdigeres Leben zu leben. Wir haben hier Wasser, Strom, auch wenn er immer wieder ausfällt. Wir können uns selbst versorgen. Wir haben ein eigenes kleines Feld und sind nicht mehr von anderen abhängig, müssen nicht mehr jede Zwiebel im Supermarkt kaufen. Wir haben Zwiebeln, Fleisch, Maniok, Süßkartoffeln, Lauch und vieles mehr. Wir sind vom Supermarkt nicht mehr abhängig."
Rafael Vera geht über das Feld. Fünf Hektar Land hat er. Auf dem Feld laufen Schweine frei umher. Wie einige Hundert Campesinos in Paraguay hat Rafael Vera während der Präsidentschaft von Fernando Lugo Land vom Staat gepachtet. Er und weitere 52 Familien im Umkreis hatten das Glück, dass die Landreformbehörde, der damals Alberto Alderete vorstand, ihnen kleine Areale zuwies. Zuvor hatte er das Land mehr als ein Jahrzehnt illegal besetzt.
"14 Jahre haben wir gearbeitet, um das hier zu erreichen. Wir wurden oft mit Gewalt vertrieben, sie verfolgten uns. Wir kamen ins Gefängnis. Es war ein ständiger Kampf. Und auch, wenn wir nun alles legal haben, müssen wir immer noch um unseren Besitz kämpfen. Wir haben das durch unseren Kampf, durch unseren Widerstand, mit Disziplin und guter Organisation erreicht. Wir haben es uns nicht nur verdient, sondern regelrecht erobert."
Seit dem kalten Putsch, bei dem Fernando Lugo vom Kongress als Präsident Paraguays abgesetzt wurde, lebt Rafael Vera in Angst. Die Fürsprecher der landlosen Campesinos in Regierung und Landreformbehörde sind nicht mehr in ihren Ämtern. Die alten Eliten, die Paraguay in den vergangenen Jahrzehnten zum zweifelhaften Ruf eines Dorado von Korruption und Ungleichheit verholfen haben, greifen wieder nach der Macht.
Gen-Sojarepublik Paraguay – so nennen viele das Land, in dem die grüne Bohne die Felder beherrscht. Auf rund 3,5 Millionen Hektar Fläche – das entspricht rund drei Viertel der gesamten Nutzfläche des Landes - wird Soja angebaut, von oben sieht das Land wie ein grüner Teppich aus. Etwa 98 Prozent der Soja sind genmanipuliert. Riesige Sojafelder ziehen sich vor allem im Osten des Landes bis zum Horizont. "Agrobusiness" bestimmt die Landwirtschaft. Schon jetzt ist das kleine Paraguay der viertgrößte Sojaexporteur der Welt. Der Großteil der Exporte geht in die Europäische Union, wo der hohe Fleischkonsum ohne die proteinhaltige Bohne gar nicht möglich wäre. Und die Sojafront breitet sich weiter aus. Andere traditionelle Anbauformen wie Mais- oder Baumwollanbau werden immer stärker zurückgedrängt.
Clademir José Stivanin fährt über sein Land. Armut ist für den Brasilianer kein Thema. Stivanin ist einer dieser Sojabarone, die im Osten Paraguays riesige Landflächen aufgekauft haben und dort die gewinnbringende Hülsenfrucht anbauen. 1300 Hektar Sojafelder besitzt er derzeit und das soll noch nicht das Ende sein. Stivanin ist einer jener Paraguay-Brasilianer, die während der Herrschaft des früheren Diktators Alfredo Strössner ins Land und zu großem Reichtum kamen. Die Campesinos nennen sie verächtlich Brasiguayos. Dass die paraguayische Regierung unter Ex-Präsident Lugo an die landlosen Campesinos Anbauflächen vergeben hat, versteht Stivanin bis heute nicht.
"Die Regierung hat einige Male Land verteilt, damit jede Familie einen eigenen Grund hat. Aber wie kann man an Leute Land verteilen, wenn die nicht wissen, wie und was sie auf dem Land produzieren sollen. Die haben doch nie etwas produziert. Sie können keine Kühe halten, um Milch zu bekommen. Sie verstehen nichts von Schweinen, ebenso wenig von Hühnern. In die Köpfe der Landlosen geht das nicht mehr rein, die haben eine andere Lebensrealität. Und die zu ändern, ist ziemlich schwierig."
Wie viele Großgrundbesitzer in Paraguay hatte auch Clademir José Stivanin immer wieder Probleme mit landlosen Campesinos, die sich am Rande seiner Grundstücke entlang der Straßen ansiedelten, manchmal sogar Flächen besetzten. Er spricht den Landlosen die Bereitschaft ab, für eine bessere Zukunft hart arbeiten zu wollen. In seinen Worten schwingt eine große Portion Verachtung mit.
"Ich habe nichts gegen die Landlosen. Ich habe sogar einigen, die ein kleines Stück Land besetzt hatten, Felder bereitet. Die hatten gute, fruchtbare Erde, die zum Pflanzen hervorragend geeignet war. Aber sie pflanzten nichts, alles blieb brach. Und alles wurde wieder zu Buschland. Da kann man nichts anbauen. Die müssen lernen, Geld zu verdienen und es so einzusetzen, dass es Gewinn abwirft. Dann bekommt man auch Spaß am Business. Alles, was man umsonst geschenkt bekommt, hat keinen Wert. Das interessiert keinen."
Sojabaron Clademir José Stivanin lebt zwar im selben Land wie die vielen Hunderttausend landlosen Bauern. Und doch ist seine Welt eine ganz andere Welt als die der Campesinos. Die Situation in Paraguay ist verfahren. Denn es sind nur wenige Landlose, die wirklich eine Chance bekommen, ein kleines Stück Land in Eigenregie zu bearbeiten. Und nur sehr wenige dieser Campesinos nutzen diese Chance. Zur Wahrheit gehört auch, dass die armen Landarbeiter in die Mühlen politischer Interessen geraten. Die Machtspielchen von Großgrundbesitzern, Politikern und Verbandsfunktionären in Paraguay werden nur allzu oft auf dem Rücken der Landlosen ausgetragen. Viele der Campesinos, die vor fünf Jahren ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft in Fernando Lugo setzten, wurden enttäuscht. Obwohl der linksgerichtete Politiker über die Landreformbehörde einigen Tausend Menschen staatliche Flächen zuwies, blieb es nur bei Ansätzen. Im Grunde traute sich der ehemalige Bischof nie wirklich an das explosive Thema Landverteilung heran. Zu groß war der Widerstand im Parlament, wo Präsident Lugo keine Mehrheit hatte und von anderen Parteien abhängig war.
Andreas Winter wanderte Mitte der 80er-Jahre von Deutschland nach Paraguay aus. Im Osten des Landes, unweit der Grenzstadt Ciudad del Este, besitzt er mehr als 1000 Hektar Ackerfläche, betreibt dazu Viehzucht. Mit Sorge sieht der gebürtige Schwabe die unversöhnlichen Fronten, die sich in Paraguay im Laufe der Jahrzehnte gebildet haben. Er spricht den Politikern in dem kleinen südamerikanischen Land den Willen und die Bereitschaft ab, die Verhältnisse wirklich verbessern zu wollen.
"Das Hauptversäumnis liegt darin, dass die Landbevölkerung sehr stiefmütterlich behandelt worden ist. Es ist weder Infrastruktur aufgebaut worden, noch Gesundheitsversorgung. Das Bildungsniveau ganz generell ist extrem schlecht. Es wird auch nichts dafür getan, dass Bauern, die Land bekommen, instruiert werden, wie man wirtschaftlich Landwirtschaft betreibt. Meiner Ansicht nach hat die Politik seit sehr, sehr langer Zeit die Landbevölkerung benachteiligt - auch mit Absicht -, um dann mit kleinen Geschenken zu Zeiten, wo gewählt werden soll, die Leute dazu zu kriegen, das zu wählen, was gerade gefragt ist."
Mit Spannung blicken Andreas Winter und viele andere Menschen in Paraguay auf die anstehenden Wahlen, bei denen ein neuer Präsident und die Abgeordneten für das Parlament gewählt werden. Dass es wieder ein linksgerichteter Kandidat ganz nach oben schafft, scheint ausgeschlossen. Zu viele Bürger des Landes hat Ex-Präsident Lugo enttäuscht. Am Ende machte der frühere Geistliche nur Schlagzeilen mit unehelichen Kindern, die er offenkundig schon zu seiner Amtszeit als Bischof gezeugt hatte. Der Präsidentschaftskandidat seiner Partei liegt in den Meinungsumfragen abgeschlagen auf einem der hinteren Plätze. Und die linke Partei hat kaum Rückhalt im Land. Interimspräsident Federico Franco hat in den zurückliegenden zehn Monaten seit dem Sturz Lugos viele Gesetze der linksgerichteten Regierung abgeschafft, viele neue Gesetze zum Teil per Dekret verabschiedet, die den Großgrundbesitzern in die Hände spielen. Auch Luis Careaga hat nur wenig Hoffnung, von dem "asentamiento", der kleinen Siedlung in der Peripherie von Asunción, zurück in seine ländliche Heimat zu kommen.
Luis Careaga, jener Mann, der vor Jahren bei einer Landbesetzung angeschossen und schwer verletzt wurde, spielt auf seinem Handy ein Video ab, das er erst vor wenigen Tagen aufgenommen hat. Schlägertrupps und Polizisten kamen, um ihn, seine und andere Familien aus den Bretterbuden zu vertreiben.
"Die Polizisten waren schwer bewaffnet, haben alles auf den Boden geworfen, sie kamen ohne einen Räumungsbefehl. Hier sieht man noch unsere Zelte am Boden. Sie sagten, dass hier sei Privatbesitz und wir sollten sofort verschwinden. Das stimmt aber nicht. Das ist kein Privatbesitz. Der Boden hier gehört dem Staat. Sie kamen ohne irgendeinen Räumungsbefehl. Aber hier ist das so."
Pablo Ojeda kennt solche Situationen nur zu gut. Als Campesino-Führer weiß er um die Gefahren, die den Landbesetzern drohen. Manche Großgrundbesitzer lassen die Besetzer in Ruhe, andere schicken Schlägertrupps. Pablo Ojeda wird den Vorfall den Behörden melden, doch viel Hoffnung, dass dabei für seine Campesinos etwas herausspringt, hat er nicht. Zu gering ist der Rückhalt, den sie in der Bevölkerung haben. Und sollte bei der Wahl der Kandidat der rechtsgerichteten Colorado-Partei gewählt werden, wird sich die Situation womöglich noch verschlimmern. Paraguay gehe schweren Zeiten entgegen, meint er. Der soziale Frieden im Land scheint weiter entfernt denn je.
"Wir haben fünf Campesino-Kollegen, die Opfer von Gewalt wurden. Man tötete sie, weil sie sich gegen die Mächtigen im Land auflehnten. Aber wir haben dennoch keine Angst. So ist der Kampf und wir bereiten die Leute darauf vor, dass es Angriffe geben kann, Morde, dass sie ins Gefängnis geworfen werden. Wir kämpfen, denn wir haben kein eigenes Land und das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit in Paraguay. Das ist ein Klassenkampf - Arm gegen Reich - und die Reichen haben die Macht."
Pablo Ojeda von der "Vereinigung der Paraguayischen Landbevölkerung" kommt hier regelmäßig vorbei, besucht die "campesinos sin tierra", die landlosen Bauern. Sie haben die Flächen neben der Straße besetzt, für sie die einzige Möglichkeit, an Land zu kommen.
"Das hier ist die Realität in Paraguay, sie ist nicht ungewöhnlich. Dieses Land hier – 37 Hektar groß – gehört eigentlich dem Staat. Es wird von einem Ministerium verwaltet. Aber der Staat hat das Land an jemanden verpachtet. Meine Kollegen haben sich hier trotzdem niedergelassen, das Land besetzt, die Siedlung gegründet. Und das schon vor 40 Jahren."
Die landlosen Bauern in Paraguay fristen ein trauriges Dasein. Sie ziehen umher auf der Suche nach einem Stück Land, auf dem sie ihr Vieh halten, wo sie ein wenig Gemüse und Obst anbauen können. Sie besetzen ein Areal, lassen sich dort nieder, bis sie häufig gewaltsam wieder vertrieben werden. Eine Spirale von Hoffnungslosigkeit, Armut und Gewalt. Luis Careaga kennt diese Spirale nur zu gut. An einen Baum gelehnt zieht er das T-Shirt hoch und zeigt auf eine große, tiefe Narbe auf seinem Rücken:
"Das habe ich 2004 bei einer Schießerei in San Pedro abbekommen. Bei der Besetzung einer Landfläche hat die Polizei auf mich geschossen. Die Regierung zahlt mir nichts dafür. Meine Kollegen helfen mir, kommen für die Operationen und die Behandlung auf. Ich selbst habe nichts, kann mit der Verletzung kaum arbeiten und muss dennoch für die Familie sorgen. Die Situation ist für mich ziemlich schwierig."
Seit Jahren zieht Luis Careaga mit seiner Familie übers Land, in der Hoffnung, irgendwo siedeln zu können. Doch immer wieder zerschlägt sich diese Erwartung. Als landloser Bauer hat er in Paraguay keine Chance. Ihm bleibt ein Leben ohne Land, in Armut, ohne Würde.
"In der paraguayischen Verfassung steht ganz klar: Alle Paraguayer haben das Recht auf eigenes Land. Ich bin Landarbeiter. Und ich muss doch auf dem Land arbeiten können. Stattdessen muss ich für einen Hungerlohn woanders arbeiten. Da kann man kaum überleben. Das eigene Land macht das Leben für eine Familie lebenswert. Ich dagegen lebe hier am Straßenrand und muss wie ein Sklave arbeiten."
In keinem anderen Staat Südamerikas ist die Ungleichheit so groß wie in Paraguay. Mehr als 85 Prozent des fruchtbaren Bodens sind im Besitz von nicht einmal zwei Prozent der Bevölkerung. Die Großgrundbesitzer haben das Sagen in dem kleinen Land in der Mitte des Kontinents. Das Elend ist weit verbreitet. Ein Drittel der etwa 6,4 Millionen Menschen lebt unterhalb der Armutsgrenze. Von der Politik komme keine Hilfe, sagt Campesino-Führer Pablo Ojeda.
"Die meisten unserer Politiker interessieren sich nicht für die sozialen Probleme im Land. Sie interessiert nur der Gewinn. Sie bereichern sich auf Kosten der armen Bevölkerung. Das ist unsere Realität. So sind unsere Politiker. Und zwar alle. Die Bürgermeister, Gouverneure, Abgeordneten, sogar die Präsidenten. Sie machen einfach keine Politik, um die sozialen Probleme zu lösen. Und deshalb bringt Paraguay nur Arme hervor. Nichts anderes. Die Situation hier in Paraguay ist wirklich besorgniserregend."
Seit Jahrzehnten steht in Paraguay eine grundlegende Landreform aus, die den sozialen Gegebenheiten im Land gerecht wird. Kein anderer Staat auf der Welt hat im Vergleich zum Staatsgebiet prozentual mehr landwirtschaftliche Nutzfläche als Paraguay, kein anderer Staat in Lateinamerika hat prozentual mehr Landbevölkerung. Für die Menschen ist die Landwirtschaft zum Überleben unabdingbar. Die Besitzverhältnisse, wonach vier Fünftel der Agrarflächen des Landes in Händen einiger weniger Großgrundbesitzer sind, stehen dem aber entgegen. Alberto Alderete sieht darin eine Gefahr für das demokratische System des Landes.
"Der Landbesitz hat nicht nur wirtschaftliche oder soziale Bedeutung, sondern auch politische. Er hat einen direkten Bezug zur Demokratie. Und solange wir diese Situation haben, dass das Eigentum sich bei nur sehr Wenigen konzentriert, besteht eine permanente Bedrohung des demokratischen Systems. Und wenn es eine Regierung gibt, die diese tiefgreifenden Interessen auch nur antasten möchte, kommt es möglicherweise zu Umstürzen und Verschwörungen. Das haben wir ja erlebt."
Alberto Alderete war bis Juni vergangenen Jahres in der Regierung von Präsident Fernando Lugo zuständig für die Ausarbeitung einer Landreform. Der kalte Putsch gegen den Präsidenten, als beide Kongresskammern den ehemaligen Bischof Lugo fast einstimmig stürzten, war auch das Ende von Alberto Alderete. Das Jahrhundertprojekt – eine Landreform in Paraguay – wurde jäh gestoppt. Der enge Vertraute des gestürzten Präsidenten denkt zurück an eine Zeit, in der er zum Hauptgegner einer ganzen Reihe von Personen und Gruppierungen wurde.
"Die etablierten Großgrundbesitzer, die Vertreter der mechanisierten Landwirtschaft, vor allem die Sojabarone, die sich mit dem Unternehmerverband verbündet hatten, die Presse, die alteingesessenen Parteien im Parlament – all diese Gruppierungen erklärten uns den Krieg. Und der Hauptgrund für die Kriegserklärung war die Landreform. Also der Versuch der Regierung von Präsident Lugo, die Besitzstrukturen der Agrarflächen in Paraguay zu verändern. Es endete damit, dass er gestürzt wurde. Das war ein heftiger Krieg."
2008 war der ehemalige Bischof Fernando Lugo zum Präsidenten gewählt worden. Niemals zuvor hatte ein Präsidentschaftskandidat in Paraguay bei einer Wahl so viele Stimmen bekommen. Lugo schaffte es, die Colorado-Partei zu besiegen, sie nach mehr als 60 Jahren Herrschaft in die Opposition zu schicken. Vor allem die Ankündigung, die landwirtschaftlichen Strukturen im Land zu verändern und das Elend der ärmeren Bevölkerungsschichten zu bekämpfen, brachten ihm Stimmen, verhalfen ihm zum Wahlsieg. Und für einige wenige hat sich die Situation tatsächlich verbessert.
Rafael Vera reißt aus einem Feld Maniok heraus. Für ihn wie für die meisten Familien in Paraguay ist die hellbraune Wurzelknolle lebensnotwendig. Die Campesinos gewinnen aus dem Maniok vorwiegend Mehl, das sie vielfältig weiterverarbeiten. Das Feld, auf dem der kleine Mann arbeitet, ist nicht irgendein Feld. Es ist sein Feld. Daneben steht sein kleines Haus, auf einer nahe gelegenen Weide steht sein Vieh. Rafael Vera ist mächtig stolz auf seinen Besitz.
"Wir haben hier die Möglichkeit, ein würdigeres Leben zu leben. Wir haben hier Wasser, Strom, auch wenn er immer wieder ausfällt. Wir können uns selbst versorgen. Wir haben ein eigenes kleines Feld und sind nicht mehr von anderen abhängig, müssen nicht mehr jede Zwiebel im Supermarkt kaufen. Wir haben Zwiebeln, Fleisch, Maniok, Süßkartoffeln, Lauch und vieles mehr. Wir sind vom Supermarkt nicht mehr abhängig."
Rafael Vera geht über das Feld. Fünf Hektar Land hat er. Auf dem Feld laufen Schweine frei umher. Wie einige Hundert Campesinos in Paraguay hat Rafael Vera während der Präsidentschaft von Fernando Lugo Land vom Staat gepachtet. Er und weitere 52 Familien im Umkreis hatten das Glück, dass die Landreformbehörde, der damals Alberto Alderete vorstand, ihnen kleine Areale zuwies. Zuvor hatte er das Land mehr als ein Jahrzehnt illegal besetzt.
"14 Jahre haben wir gearbeitet, um das hier zu erreichen. Wir wurden oft mit Gewalt vertrieben, sie verfolgten uns. Wir kamen ins Gefängnis. Es war ein ständiger Kampf. Und auch, wenn wir nun alles legal haben, müssen wir immer noch um unseren Besitz kämpfen. Wir haben das durch unseren Kampf, durch unseren Widerstand, mit Disziplin und guter Organisation erreicht. Wir haben es uns nicht nur verdient, sondern regelrecht erobert."
Seit dem kalten Putsch, bei dem Fernando Lugo vom Kongress als Präsident Paraguays abgesetzt wurde, lebt Rafael Vera in Angst. Die Fürsprecher der landlosen Campesinos in Regierung und Landreformbehörde sind nicht mehr in ihren Ämtern. Die alten Eliten, die Paraguay in den vergangenen Jahrzehnten zum zweifelhaften Ruf eines Dorado von Korruption und Ungleichheit verholfen haben, greifen wieder nach der Macht.
Gen-Sojarepublik Paraguay – so nennen viele das Land, in dem die grüne Bohne die Felder beherrscht. Auf rund 3,5 Millionen Hektar Fläche – das entspricht rund drei Viertel der gesamten Nutzfläche des Landes - wird Soja angebaut, von oben sieht das Land wie ein grüner Teppich aus. Etwa 98 Prozent der Soja sind genmanipuliert. Riesige Sojafelder ziehen sich vor allem im Osten des Landes bis zum Horizont. "Agrobusiness" bestimmt die Landwirtschaft. Schon jetzt ist das kleine Paraguay der viertgrößte Sojaexporteur der Welt. Der Großteil der Exporte geht in die Europäische Union, wo der hohe Fleischkonsum ohne die proteinhaltige Bohne gar nicht möglich wäre. Und die Sojafront breitet sich weiter aus. Andere traditionelle Anbauformen wie Mais- oder Baumwollanbau werden immer stärker zurückgedrängt.
Clademir José Stivanin fährt über sein Land. Armut ist für den Brasilianer kein Thema. Stivanin ist einer dieser Sojabarone, die im Osten Paraguays riesige Landflächen aufgekauft haben und dort die gewinnbringende Hülsenfrucht anbauen. 1300 Hektar Sojafelder besitzt er derzeit und das soll noch nicht das Ende sein. Stivanin ist einer jener Paraguay-Brasilianer, die während der Herrschaft des früheren Diktators Alfredo Strössner ins Land und zu großem Reichtum kamen. Die Campesinos nennen sie verächtlich Brasiguayos. Dass die paraguayische Regierung unter Ex-Präsident Lugo an die landlosen Campesinos Anbauflächen vergeben hat, versteht Stivanin bis heute nicht.
"Die Regierung hat einige Male Land verteilt, damit jede Familie einen eigenen Grund hat. Aber wie kann man an Leute Land verteilen, wenn die nicht wissen, wie und was sie auf dem Land produzieren sollen. Die haben doch nie etwas produziert. Sie können keine Kühe halten, um Milch zu bekommen. Sie verstehen nichts von Schweinen, ebenso wenig von Hühnern. In die Köpfe der Landlosen geht das nicht mehr rein, die haben eine andere Lebensrealität. Und die zu ändern, ist ziemlich schwierig."
Wie viele Großgrundbesitzer in Paraguay hatte auch Clademir José Stivanin immer wieder Probleme mit landlosen Campesinos, die sich am Rande seiner Grundstücke entlang der Straßen ansiedelten, manchmal sogar Flächen besetzten. Er spricht den Landlosen die Bereitschaft ab, für eine bessere Zukunft hart arbeiten zu wollen. In seinen Worten schwingt eine große Portion Verachtung mit.
"Ich habe nichts gegen die Landlosen. Ich habe sogar einigen, die ein kleines Stück Land besetzt hatten, Felder bereitet. Die hatten gute, fruchtbare Erde, die zum Pflanzen hervorragend geeignet war. Aber sie pflanzten nichts, alles blieb brach. Und alles wurde wieder zu Buschland. Da kann man nichts anbauen. Die müssen lernen, Geld zu verdienen und es so einzusetzen, dass es Gewinn abwirft. Dann bekommt man auch Spaß am Business. Alles, was man umsonst geschenkt bekommt, hat keinen Wert. Das interessiert keinen."
Sojabaron Clademir José Stivanin lebt zwar im selben Land wie die vielen Hunderttausend landlosen Bauern. Und doch ist seine Welt eine ganz andere Welt als die der Campesinos. Die Situation in Paraguay ist verfahren. Denn es sind nur wenige Landlose, die wirklich eine Chance bekommen, ein kleines Stück Land in Eigenregie zu bearbeiten. Und nur sehr wenige dieser Campesinos nutzen diese Chance. Zur Wahrheit gehört auch, dass die armen Landarbeiter in die Mühlen politischer Interessen geraten. Die Machtspielchen von Großgrundbesitzern, Politikern und Verbandsfunktionären in Paraguay werden nur allzu oft auf dem Rücken der Landlosen ausgetragen. Viele der Campesinos, die vor fünf Jahren ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft in Fernando Lugo setzten, wurden enttäuscht. Obwohl der linksgerichtete Politiker über die Landreformbehörde einigen Tausend Menschen staatliche Flächen zuwies, blieb es nur bei Ansätzen. Im Grunde traute sich der ehemalige Bischof nie wirklich an das explosive Thema Landverteilung heran. Zu groß war der Widerstand im Parlament, wo Präsident Lugo keine Mehrheit hatte und von anderen Parteien abhängig war.
Andreas Winter wanderte Mitte der 80er-Jahre von Deutschland nach Paraguay aus. Im Osten des Landes, unweit der Grenzstadt Ciudad del Este, besitzt er mehr als 1000 Hektar Ackerfläche, betreibt dazu Viehzucht. Mit Sorge sieht der gebürtige Schwabe die unversöhnlichen Fronten, die sich in Paraguay im Laufe der Jahrzehnte gebildet haben. Er spricht den Politikern in dem kleinen südamerikanischen Land den Willen und die Bereitschaft ab, die Verhältnisse wirklich verbessern zu wollen.
"Das Hauptversäumnis liegt darin, dass die Landbevölkerung sehr stiefmütterlich behandelt worden ist. Es ist weder Infrastruktur aufgebaut worden, noch Gesundheitsversorgung. Das Bildungsniveau ganz generell ist extrem schlecht. Es wird auch nichts dafür getan, dass Bauern, die Land bekommen, instruiert werden, wie man wirtschaftlich Landwirtschaft betreibt. Meiner Ansicht nach hat die Politik seit sehr, sehr langer Zeit die Landbevölkerung benachteiligt - auch mit Absicht -, um dann mit kleinen Geschenken zu Zeiten, wo gewählt werden soll, die Leute dazu zu kriegen, das zu wählen, was gerade gefragt ist."
Mit Spannung blicken Andreas Winter und viele andere Menschen in Paraguay auf die anstehenden Wahlen, bei denen ein neuer Präsident und die Abgeordneten für das Parlament gewählt werden. Dass es wieder ein linksgerichteter Kandidat ganz nach oben schafft, scheint ausgeschlossen. Zu viele Bürger des Landes hat Ex-Präsident Lugo enttäuscht. Am Ende machte der frühere Geistliche nur Schlagzeilen mit unehelichen Kindern, die er offenkundig schon zu seiner Amtszeit als Bischof gezeugt hatte. Der Präsidentschaftskandidat seiner Partei liegt in den Meinungsumfragen abgeschlagen auf einem der hinteren Plätze. Und die linke Partei hat kaum Rückhalt im Land. Interimspräsident Federico Franco hat in den zurückliegenden zehn Monaten seit dem Sturz Lugos viele Gesetze der linksgerichteten Regierung abgeschafft, viele neue Gesetze zum Teil per Dekret verabschiedet, die den Großgrundbesitzern in die Hände spielen. Auch Luis Careaga hat nur wenig Hoffnung, von dem "asentamiento", der kleinen Siedlung in der Peripherie von Asunción, zurück in seine ländliche Heimat zu kommen.
Luis Careaga, jener Mann, der vor Jahren bei einer Landbesetzung angeschossen und schwer verletzt wurde, spielt auf seinem Handy ein Video ab, das er erst vor wenigen Tagen aufgenommen hat. Schlägertrupps und Polizisten kamen, um ihn, seine und andere Familien aus den Bretterbuden zu vertreiben.
"Die Polizisten waren schwer bewaffnet, haben alles auf den Boden geworfen, sie kamen ohne einen Räumungsbefehl. Hier sieht man noch unsere Zelte am Boden. Sie sagten, dass hier sei Privatbesitz und wir sollten sofort verschwinden. Das stimmt aber nicht. Das ist kein Privatbesitz. Der Boden hier gehört dem Staat. Sie kamen ohne irgendeinen Räumungsbefehl. Aber hier ist das so."
Pablo Ojeda kennt solche Situationen nur zu gut. Als Campesino-Führer weiß er um die Gefahren, die den Landbesetzern drohen. Manche Großgrundbesitzer lassen die Besetzer in Ruhe, andere schicken Schlägertrupps. Pablo Ojeda wird den Vorfall den Behörden melden, doch viel Hoffnung, dass dabei für seine Campesinos etwas herausspringt, hat er nicht. Zu gering ist der Rückhalt, den sie in der Bevölkerung haben. Und sollte bei der Wahl der Kandidat der rechtsgerichteten Colorado-Partei gewählt werden, wird sich die Situation womöglich noch verschlimmern. Paraguay gehe schweren Zeiten entgegen, meint er. Der soziale Frieden im Land scheint weiter entfernt denn je.
"Wir haben fünf Campesino-Kollegen, die Opfer von Gewalt wurden. Man tötete sie, weil sie sich gegen die Mächtigen im Land auflehnten. Aber wir haben dennoch keine Angst. So ist der Kampf und wir bereiten die Leute darauf vor, dass es Angriffe geben kann, Morde, dass sie ins Gefängnis geworfen werden. Wir kämpfen, denn wir haben kein eigenes Land und das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit in Paraguay. Das ist ein Klassenkampf - Arm gegen Reich - und die Reichen haben die Macht."