Dienstag, 30. April 2024

Iran
Inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi tritt in Hungerstreik

Die inhaftierte iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi ist in den Hungerstreik getreten. Nach Angaben von Mohammadis Familie teilte sie dies in einer Nachricht aus dem Teheraner Evin-Gefängnis mit, in dem sie seit zwei Jahren inhaftiert ist.

07.11.2023
    Porträt der iranischen Menschrechtsaktivistin Narges Mohammadi, mit offenen Haaren, ohne Kopftuch.
    Die inhaftierte iranische Frauenrechtsaktivistin Narges Mohammadi soll im Dezember den Friedensnobelpreis erhalten - nun ist sie im Gefängnis in Hungerstreik getreten. (AFP / Narges Mohammadi Foundation)
    Man sorge sich um die Gesundheit der 51-Jährigen, erklärte die Familie. Mit ihrem Hungerstreik protestierte Mohammadi gegen die Haftbedingungen in dem Hochsicherheitsgefängnis: Demnach sollen kranke Inhaftierte vernachlässigt werden und nicht die medizinische Behandlung erhalten, die sie benötigen. Gleichzeitig protestiere sie gegen den Kopftuchzwang in der Islamischen Republik.
    Mohammadi benötigt nach den Angaben dringend eine medizinische Behandlung in einer Herzklinik. In der vergangen Woche sei ihr dies verwehrt worden, weil sie sich geweigert habe, für den Transport das vorgeschriebene Kopftuch anzulegen.
    Mohammadi gilt als prominente Kämpferin für Frauenrechte und Meinungsfreiheit im Iran und wurde in diesem Zusammenhang seit 1998 wiederholt inhaftiert und ausgepeitscht. Im vergangenen Jahr brachte sie einen Bericht ans Licht, der mutmaßliche Folter an Dutzenden Frauen im Evin-Gefängnis aufdeckte. Für ihren Einsatz wurde Mohammadi in diesem Jahr der Friedensnobelpreis zuerkannt.
    Diese Nachricht wurde am 07.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.