
Veiler kritisierte insbesondere einen an deutschen Hochschulen weit verbreiteten linken Antisemitismus, mit dem jüdische Studentinnen und Studenten seit Jahren konfrontiert seien. Extremismus jeglicher Art müsse an Universitäten verboten werden. Bei Verstößen müsse es "klare und harte Konsequenzen" geben.
Unter den Rednerinnen und Rednern waren auch der Pianist Igor Levit, die Grünen-Vorsitzende Lang und Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger von der FDP. Stark-Watzinger forderte, dass akademische Einrichtungen Orte der Toleranz und des freien Meinungsaustauschs bleiben müssten. Sie sei schockiert über die antisemitischen Anfeindungen und rief alle Studierenden dazu auf, in solchen Fällen nicht wegzuschauen. Hochschulen seien kein rechtsfreier Raum, auch dort müsse der Rechtsstaat greifen.
Levit sagte mit Blick auf die geringen Teilnehmerzahlen bei pro-israelischen Kundgebungen, sein Vertrauen in die deutsche Gesellschaft sei in den vergangenen Wochen gebrochen. "Es sollte nicht der Kampf der Juden sein, gegen Antisemitismus auf die Straße zu gehen", sagte Levit: "Aber wo ist gerade die Mitte der Gesellschaft? Ich habe keine Antwort darauf."
Eingeladen zu dem Protest vor der Humboldt-Universität hatte die Initiative "Fridays for Israel", die von CDU-Mitgliedern gegründet wurde. Sie hat keine Verbindung zur Bewegung "Fridays for Future".