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Inselstreit
USA warnen China vor Eskalation

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hat China aggressives Verhalten im Streit um Inseln und Hoheitsgewässer vorgeworfen. Japans Küstenwache meldete eine neue Grenzverletzung durch chinesische Boote. Hagel spricht von Nötigung.

31.05.2014
    Japanische Patrouillenboote vor den Senkaku-Inseln
    Sowohl China als auch Japan beanspruchen die Inselgruppe im Ostchinesischen Meer. (dpa / Maxppp)
    Die USA haben Chinas Rolle im Territorialstreit mit Nachbarländern mit deutlichen Worten kritisiert. Während des sogenannten Shangri-La-Dialogs, einer jährlichen Sicherheitskonferenz in Singapur, warf US-Verteidigungsminister Chuck Hagel der Führung in Peking vor, sie wolle mit destabilisierenden einseitigen Maßnahmen territoriale Ansprüche durchsetzen.
    Südchinesisches Meer ist reich an Rohstoffen
    China beansprucht weite Teile des rohstoffreichen Südchinesischen Meers für sich, auch Regionen vor den Küsten von Nachbarländern. Die Volksrepublik beruft sich auf historische Rechte, die sie zunehmend aggressiv durchsetzen will. Zudem gibt es mit Ländern wie Japan und Taiwan Konflikte um verschiedene unbewohnte Inselgruppen in der Region. In den vergangenen Wochen hatte sich die Lage zugespitzt, unter anderem wegen der Verlegung einer chinesischen Bohrinsel in die Nähe der vietnamesischen Küste.
    "Die USA werden nicht wegschauen, wenn jemand die fundamentalen Prinzipien der internationalen Ordnung herausfordert", sagte Hagel. Die USA bezögen keine Position im Streit um die Inseln. Hagel: "Aber wir sind klar gegen Einschüchterung, Nötigung und Androhung von Gewalt, um Ansprüche zu unterstreichen."
    Chinesische Schiffe demonstrieren Stärke
    Aktuell wirft Japan der chinesischen Küstenwache vor, mit zwei Booten erneut in das Hoheitsgewässer zweier umstrittener Inseln im Ostchinesischen Meer vorgedrungen zu sein. Die beiden Schiffe seien in die Zwölf-Meilen-Zone vor den Senkaku-Inseln eingedrungen, teilte die japanische Küstenwache mit. Nach ihren Angaben war es der zwölfte derartige Zwischenfall in diesem Jahr.
    Die unbewohnte Inselgruppe wird von Tokio kontrolliert. China erhebt ebenfalls Anspruch auf die Inseln, die in der Volksrepublik unter dem Namen Diaoyu bekannt sind. Sie liegen in fischreichen Gewässern. Außerdem werden in der Umgebung größere Öl- und Gasvorkommen vermutet. China schickt immer wieder Schiffe in das Seegebiet um die Inseln, um Stärke zu zeigen.
    China widerspricht Vorwürfen
    Der chinesische Präsident Xi Jinping widersprach den Vorwürfen. "Wir werden niemals Ärger schüren, aber auf Provokationen der beteiligten Länder angemessen reagieren", zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua .
    (tzi/swe)