Dienstag, 23. April 2024

Archiv

InSight auf dem Mars
Die Arbeit beginnt

Ende November 2018 landete die amerikanisch-europäische Raumsonde InSight auf dem roten Planeten. Die Hauptnutzlast besteht aus zwei in Frankreich und Deutschland entwickelten Instrumenten, die Auskunft über den inneren Aufbau des Mars liefern sollen.

Von Hermann-Michael Hahn | 07.03.2019
Das HP3-Experiment war vor dem Start der Mission beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt montiert und getestet worden.
Das HP3-Experiment war vor dem Start der Mission beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt montiert und getestet worden. (DLR)
Inzwischen sind hundert Tage seit der Landung auf dem Mars vergangen, in denen die stationäre Sonde ihre Messungen Schritt für Schritt in Angriff genommen hat. Gleich vom ersten Tag wurden die Funkdaten genutzt, um den Ort der Sonde auf dem Planeten und damit dessen Bewegung im Raum sehr genau zu vermessen.
So wollen die Forscher über viele Monate hinweg mögliche winzige Schwankungen bei der täglichen Rotation des Mars erkennen. Sie könnten Rückschlüsse auf Strömungen im Innern des Planeten liefern.
Gut drei Wochen nach der Landung hat der Greifarm von InSight das in Frankreich gebaute Seismometer auf der Oberfläche platziert. Es soll in den kommenden Monaten auch kleinste Erschütterungen des Marsbodens registrieren und damit Anhaltspunkte für den inneren Aufbau und mögliche tektonische Prozesse sammeln. Damit ließe sich eventuell noch vorhandener Vulkanismus erkennen, der nach Ansicht der Forscher nicht völlig ausgeschlossen ist.
Ob das Innere des Planeten überhaupt noch warm genug ist, um einen solchen Vulkanismus zu ermöglichen, soll das zweite große, in Deutschland entwickelte Experiment klären. Eine Rammsonde wird bis zu fünf Meter tief in den Boden vordringen und dabei den Wärmefluss aus dem Marsinnern messen – ein Relaissatellit funkt dann die Daten zur Erde.