Zwar sei nun der Investorenprozess gescheitert, der den laufenden Geschäftsbetrieb bis Jahresende sichern sollte, erklärte Weiß, der vom Amtsgericht Coburg als Insolvenzverwalter für Loewe bestellt wurde. Das heiße aber nicht, dass der Investorenprozess im Ganzen gescheitert sei, betonte er.
Investoren können jetzt auf "Assets" bieten
Seit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens seien Interessenten von der Pflicht befreit, auch die Verbindlichkeiten des Unternehmens übernehmen zu müssen. Sie könnten jetzt allein für die Assets bieten – Markenrechte, Sachanlagen, Betriebsmittel. Er sehe "durchaus" Möglichkeiten, für Loewe einen Investor zu finden, erklärte Weiß. Mittlerweile zeichne sich ab, dass am ehesten ein strategischer Investor mit "Branchenerfahrung und Branchenkenntnis" infrage komme.
Am besten ein Käufer aus der Branche
Da Loewe seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte, seien die Mitarbeiter freigestellt. Sie erhalten nach Angaben des Insolvenzverwalters Leistungen der Bundesagentur für Arbeit, die in der Höhe dem Arbeitslosengeld I entsprechen. Potentiellen Interessenten, so Weiß, werde er versuchen, ein bereits vorliegendes Unternehmenskonzept "schmackhaft zu machen". Dieses habe bereits die Zustimmung von Betriebsrat und Gewerkschaften und sieht den Erhalt von 220 Arbeitsplätzen am Standort im oberfränkischen Kronach vor. Weiß meinte: "Ich halte das nach wie vor für tragfähig. Es hängt natürlich davon ab, ob ein Investor in Kronach weiterhin produzieren oder nur eine Entwicklungsabteilung möchte."
Im Moment, so beschrieb Weiß die Situation im Unternehmen, arbeite eine Rumpfmannschaft von rund 50 Personen noch verbliebene Aufträge ab. Die Platinenherstellung für einen ortsansässigen Pumpenbauer werde noch bis Oktober dauern.