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Internationale Windenergiemesse kommt nach Hamburg

Nach langen und zähen Verhandlungen steht der künftige Standort der Leitmesse der Windenergiebranche fest: Von 2014 an wird sie alle zwei Jahre in Hamburg stattfinden, in ungeraden Jahren bleibt sie als kleinere nationale Version in Husum.

Von Dietrich Mohaupt |
    Es war ein mühsamer Kompromiss nach gut 15 Monaten teils erbittertem Streit zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein – jetzt sind die Eckdaten klar: Schon 2014 wird die internationale Leitmesse der Windenergiebranche in Hamburg stattfinden, in Husum soll es von 2015 an jeweils in den ungeraden Jahren eine etwas kleinere nationale Windmesse geben. Damit werde man sowohl den Wünschen der Branche gerecht als auch den Forderungen nach Planungssicherheit für den Messestandort in Husum, betonte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer.

    "Wir können und wir wollen Kooperation – und wir wollen diese Kooperation zu beiderseitigem Nutzen. Wir sind der festen Überzeugung, dass nur beide Messen zusammen gemeinsam mit der Branche im internationalen Wettbewerb für die Standorte Hamburg und Husum eine Chance haben."

    Die großen Hersteller und Verbände der Windenergiebranche hatten sich bereits im vergangenen Jahr für Hamburg als neuen Standort für die internationale Messe starkgemacht. Husum war in Sachen Infrastruktur und Ausstellungsfläche erkennbar an seine Grenzen gestoßen, der Umzug an die Elbe sei also einfach nur logisch, so Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch – der den Kompromiss als beispielhaft für künftige Kooperationen zwischen den Nachbarländern bezeichnete:

    "Ich glaube, dieses Ereignis einer kooperativen Zusammenarbeit kann ein Meilenstein sein in der Zusammenarbeit zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg – weit über die bisherigen kooperativen Ansätze wie gemeinsames Eichamt und gemeinsames Katasteramt hinaus."

    Kritik an dem Kompromiss wurde aus den Reihen der Opposition in Schleswig-Holstein laut – ein CDU-Sprecher nannte den Vorgang eine "feindliche Übernahme" zum Schaden einer ganzen Region, die FDP in Nordfriesland sprach gar von "Verrat an den Interessen Husums".