
Zugleich erklärten die Ankläger jedoch, sollten sich neue Beweise gegen Kenyatta finden, könnten sie jederzeit erneut gegen ihn vor Gericht ziehen. Die Richter hatten ihnen am Mittwoch eine Woche Zeit gegeben, die Vorwürfe gegen Kenyatta mit weiteren Beweisen zu untermauern oder die Anklage ganz zurückzuziehen.
"Die Beweislage hat sich nicht so sehr verbessert, dass wir eine Täterschaft Herrn Kenyattas belegen könnten", erklärte die Anklägerin Fatou Bensouda.
Erster Staatschef vor dem Strafgerichtshof in Den Haag
Uhuru Kenyatta zeigte sich in einer ersten Reaktion hocherfreut. Er war das erste Staatsoberhaupt, dem vor dem Weltstrafgericht (IStGH) in Den Haag der Prozess gemacht werden sollte. Kenyatta war beim IStGH des Mordes, der Verfolgung und anderer unmenschlicher Taten als "indirekter Mittäter" bei den Unruhen nach Kenias Wahlen 2007 angeklagt worden. Konkret wurde ihm vorgeworfen, indirekt an Morden, Vergewaltigungen, Verschleppungen, Verfolgungen und anderen Taten der Verbrecherorganisation Mungiki beteiligt gewesen zu sein. Mehr als 1.000 Menschen starben während der Unruhen, die aus dem Streit um angebliche Wahlmanipulationen entstanden waren und zu einem Konflikt zwischen Volksgruppen wurden.
(ach/tj)