Martin Weber wohnt weit im Westen Deutschlands - in der Nähe von Trier. Er arbeitet als Leiter der IT in einer Druckerei und er ist Kunde bei einem Internetanbieter, der seinen Nutzern das Endgerät für den Internetzugang vorschreibt.
"Ich habe einen Telefon- und Internet-Anschluss bei einem großen Kabelnetzbetreiber. Dieser Anschluss wird mir angepriesen als 100 Mbit/s Downstream und 6 Mbit/s Upstream, was leider in meiner Hauptnutzungszeit nur selten erreicht wird."
Um überhaupt ins Netz zu kommen, braucht Martin Weber einen sogenannter Router. Das ist ein Gerät, das einerseits die Verbindung ins Internet herstellt und andererseits die Netzwerkgeräte daheim miteinander vernetzt. Dabei hat er ausschließlich die Wahl zwischen einem einfachen, dafür kostenfreien Router seines Anbieters und einem etwas besseren, ebenfalls vom Anbieter konfigurierten Modell, das monatlich ein paar Euro Miete kostet. Martin Weber hat sich für die bessere Box entschieden. Probleme hat er trotzdem.
"Ich habe mich dann letzten Endes für die gemietete Fritzbox entschieden, weil es für mich den Vorteil hatte, dass ich nur ein Gerät im Schrank stehen habe. Habe dann allerdings nach Erhalt dieser Fritzbox festgestellt, dass es mir bei dieser Fritzbox erstens nicht möglich ist, die Telefondaten des Anbieters auszulesen und zweitens auch nicht möglich ist, meine eigene Voice-over-IP-Internetleitung, die ich schon seit längerem nutze, dort einzutragen."
Mit diesem Problem ist Martin Weber nicht allein. In offiziellen und inoffiziellen Hilfeforen der Netzbetreiber finden sich unzählige Einträge, die von den Problemen der Nutzer erzählen. Neben der Internettelefonie Voice-over-IP sind es beispielsweise Probleme beim Aufbau privater virtueller Netzwerke VPN. Andere Kunden klagen, dass die Umsetzung dynamischer Internetadressen im internen Netzwerk nicht funktioniert. Wieder andere fürchten um ihre Privatsphäre, wenn der Einfluss des Netzbetreibers dank der Zwangsbox bis ins heimische Netzwerk reicht. Dies hätten gerade auch die jüngsten Enthüllungen des ehemaligen Geheimdienstlers Edward Snowden vielen Anwendern klar gemacht, sagt Alexander Noack vom Chaos Computer Club. Sollten die Netzbetreiber mit ihrem Wunsch nach einer Router-Pflicht durchkommen, sieht er vor allem ein Problem bei der Sicherheit. Er befürchtet, ...
"... dass eine Monokultur von Geräten entstehen wird, weil es gibt ja nur eine begrenzte Auswahl an Providern, die vermutlich eben auch ähnliche beziehungsweise auch die gleichen Router dann ausbringen werden - schon aus Gründen der Kostendeckung. Was heißt, es wird also für den User bedeuten, man hat praktisch denselben Router wie alle anderen auch. Wenn dort Sicherheitsprobleme auftauchen, können Angreifer dann gleich die halbe Bevölkerung angreifen."
Anders sieht das Malte Kock. Er plant beim norddeutschen Netzbetreiber Wilhelm Tel die Integration der Endgeräte ins eigene Breitbandnetz. Wilhelm Tel schreibt seinen Kunden den Router vor. Die hätten aber kaum Probleme, weder mit Funktionen noch mit der Technik, sagt Malte Kock - weil Wilhelm Tel erstens hochwertige Endgeräte eines deutschen Herstellers einsetzt und zweitens jedes Routermodell vor dem Einsatz im eigenen Testlabor prüft und einstellt.
"Wir möchten eigentlich, wenn ein Kunde von uns den Dienst bekommt, soll das, so weit das geht, Plug'n'play möglich sein. Wir schließen auch immer die Endgeräte für den Kunden an, sorgen dafür, dass sein PC dann auch mit der Box verbunden ist und prüfen, ob auch bis zum Endgerät des Kunden alles funktioniert. Und dieser Zustand wird dann quasi auch bei uns im Netz gesichert. Und wenn jetzt der Kunde einfach mal einen Fehler gemacht hat, kann er einfach das Gerät auf Werkseinstellungen zurücksetzen und dieser Zustand, wie unser Techniker das vor Ort gemessen hat, wird automatisch wieder hergestellt. Das heißt, ich sehe das schon als einen sehr großen Komfort-Faktor an."
Bei den individuell angeschafft und eingesetzten Routern sieht Malte Kock weitere Probleme. Viele würden IPv6, also die neue Version den Interprotokolls, noch nicht oder noch nicht vollständig unterstützen. Außerdem gebe es bei den Telefonfunktionen via IP immer noch Probleme. Zum Beispiel beim Notruf. Auch das sei eine der Funktionen, auf die getestet würde.
"Wir sind halt auch in der Pflicht sicherzustellen, dass zum Beispiel so ganz einfache Sachen wie der Notruf auch zuverlässig funktionieren."
Wilhelm Tel betont mehrfach, es gehe nur um die Funktion des Netzes. Der Betreiber habe keinerlei Interesse, Funktionen des Routers einzuschränken oder gar ins heimische Netzwerk der Benutzer einzugreifen.
Zum Themenportal "Risiko Internet"
"Ich habe einen Telefon- und Internet-Anschluss bei einem großen Kabelnetzbetreiber. Dieser Anschluss wird mir angepriesen als 100 Mbit/s Downstream und 6 Mbit/s Upstream, was leider in meiner Hauptnutzungszeit nur selten erreicht wird."
Um überhaupt ins Netz zu kommen, braucht Martin Weber einen sogenannter Router. Das ist ein Gerät, das einerseits die Verbindung ins Internet herstellt und andererseits die Netzwerkgeräte daheim miteinander vernetzt. Dabei hat er ausschließlich die Wahl zwischen einem einfachen, dafür kostenfreien Router seines Anbieters und einem etwas besseren, ebenfalls vom Anbieter konfigurierten Modell, das monatlich ein paar Euro Miete kostet. Martin Weber hat sich für die bessere Box entschieden. Probleme hat er trotzdem.
"Ich habe mich dann letzten Endes für die gemietete Fritzbox entschieden, weil es für mich den Vorteil hatte, dass ich nur ein Gerät im Schrank stehen habe. Habe dann allerdings nach Erhalt dieser Fritzbox festgestellt, dass es mir bei dieser Fritzbox erstens nicht möglich ist, die Telefondaten des Anbieters auszulesen und zweitens auch nicht möglich ist, meine eigene Voice-over-IP-Internetleitung, die ich schon seit längerem nutze, dort einzutragen."
Mit diesem Problem ist Martin Weber nicht allein. In offiziellen und inoffiziellen Hilfeforen der Netzbetreiber finden sich unzählige Einträge, die von den Problemen der Nutzer erzählen. Neben der Internettelefonie Voice-over-IP sind es beispielsweise Probleme beim Aufbau privater virtueller Netzwerke VPN. Andere Kunden klagen, dass die Umsetzung dynamischer Internetadressen im internen Netzwerk nicht funktioniert. Wieder andere fürchten um ihre Privatsphäre, wenn der Einfluss des Netzbetreibers dank der Zwangsbox bis ins heimische Netzwerk reicht. Dies hätten gerade auch die jüngsten Enthüllungen des ehemaligen Geheimdienstlers Edward Snowden vielen Anwendern klar gemacht, sagt Alexander Noack vom Chaos Computer Club. Sollten die Netzbetreiber mit ihrem Wunsch nach einer Router-Pflicht durchkommen, sieht er vor allem ein Problem bei der Sicherheit. Er befürchtet, ...
"... dass eine Monokultur von Geräten entstehen wird, weil es gibt ja nur eine begrenzte Auswahl an Providern, die vermutlich eben auch ähnliche beziehungsweise auch die gleichen Router dann ausbringen werden - schon aus Gründen der Kostendeckung. Was heißt, es wird also für den User bedeuten, man hat praktisch denselben Router wie alle anderen auch. Wenn dort Sicherheitsprobleme auftauchen, können Angreifer dann gleich die halbe Bevölkerung angreifen."
Anders sieht das Malte Kock. Er plant beim norddeutschen Netzbetreiber Wilhelm Tel die Integration der Endgeräte ins eigene Breitbandnetz. Wilhelm Tel schreibt seinen Kunden den Router vor. Die hätten aber kaum Probleme, weder mit Funktionen noch mit der Technik, sagt Malte Kock - weil Wilhelm Tel erstens hochwertige Endgeräte eines deutschen Herstellers einsetzt und zweitens jedes Routermodell vor dem Einsatz im eigenen Testlabor prüft und einstellt.
"Wir möchten eigentlich, wenn ein Kunde von uns den Dienst bekommt, soll das, so weit das geht, Plug'n'play möglich sein. Wir schließen auch immer die Endgeräte für den Kunden an, sorgen dafür, dass sein PC dann auch mit der Box verbunden ist und prüfen, ob auch bis zum Endgerät des Kunden alles funktioniert. Und dieser Zustand wird dann quasi auch bei uns im Netz gesichert. Und wenn jetzt der Kunde einfach mal einen Fehler gemacht hat, kann er einfach das Gerät auf Werkseinstellungen zurücksetzen und dieser Zustand, wie unser Techniker das vor Ort gemessen hat, wird automatisch wieder hergestellt. Das heißt, ich sehe das schon als einen sehr großen Komfort-Faktor an."
Bei den individuell angeschafft und eingesetzten Routern sieht Malte Kock weitere Probleme. Viele würden IPv6, also die neue Version den Interprotokolls, noch nicht oder noch nicht vollständig unterstützen. Außerdem gebe es bei den Telefonfunktionen via IP immer noch Probleme. Zum Beispiel beim Notruf. Auch das sei eine der Funktionen, auf die getestet würde.
"Wir sind halt auch in der Pflicht sicherzustellen, dass zum Beispiel so ganz einfache Sachen wie der Notruf auch zuverlässig funktionieren."
Wilhelm Tel betont mehrfach, es gehe nur um die Funktion des Netzes. Der Betreiber habe keinerlei Interesse, Funktionen des Routers einzuschränken oder gar ins heimische Netzwerk der Benutzer einzugreifen.
Zum Themenportal "Risiko Internet"