Dirk Schimmelpfennig, der Delegationsleiter der deutschen Olympia-Mannschaft in Peking hat im Deutschlandfunk ein erstes Fazit zur Halbzeit der Olympischen Winterspiele gezogen. Die größte Herausforderung der ersten Woche sei dabei die Betreuung der Athleten gewesen, die sich in Quarantäne befunden hätten, sagte der Vorstand Leistungssport beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Einige seien ungeduldig geworden und hätten aber noch die Perspektive auf die Olympia-Teilnahme gesehen.
Die Athleten würden aber die Bedingungen annehmen und angesichts der Belastungen und Einschränkungen durch die Corona-Pandemie seien die Athleten gut vorbereitet und fokussiert an den Start gegangen, sagte der deutsche Chef de Mission im Dlf. Gerade die Nordischen Kombinierer waren nach den positiven Corona-Tests von Eric Frenzel und Terence Weber stark gebeutelt und müssen weiter stark um ihren Einsatz bei den Spielen bangen.
Players – Der Sportpodcast
Für Menschenrechtsorganisationen und viele Athletengruppen sind die Olympischen Winterspiele in Peking ein Sündenfall. Hintergrund sind die massiven Menschenrechtsverletzungen, die man China vorwirft. Trotzdem hält das IOC an den Spielen fest.
Für Menschenrechtsorganisationen und viele Athletengruppen sind die Olympischen Winterspiele in Peking ein Sündenfall. Hintergrund sind die massiven Menschenrechtsverletzungen, die man China vorwirft. Trotzdem hält das IOC an den Spielen fest.
"Es gibt keinen Spitzensport ohne Breitensport"
Im Deutschlandfunk nahm Schimmelpfennig auch Bezug zu den Äußerungen von DOSB-Präsident Thomas Weikert, der in Peking an die Herausforderungen für den Breitensport in Deutschland infolge der Corona-Pandemie erinnert hatte. "Man muss den Sport als Gesamtheit sehen, es gibt keinen Spitzensport ohne Breitensport, deswegen muss man den Breitensport jetzt auch ganz gezielt fördern", sagte Schimmelpfennig. Man müsse den Vereinen auch inhaltlich helfen, hier seien DOSB, aber auch die Landesverbände gefördert, um die Defizite in der Nachwuchsgewinnung und Talentsichtung zu kompensieren.
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Schimmelpfennig reagierte auch auf die Kritik an der Förderung für den Bob- und den Rodelsport, da dieser aufgrund seiner geringen Mitgliederzahlen für den Breitensport kaum eine Rolle spielt. "Dieser Sport steht durchaus im nationalen Interesse. In den Regionen, wo diese vier Bahnen sind, wo gerodelt wird, da ist eine Infrastruktur schon sehr wichtig für den Nachwuchsport und die Nachwuchsgewinnung."
Mehr Akzent für die Bedeutung des Sports
Man müsse nach der Pandemie wieder deutlich mehr den Akzent auf die Bedeutung des Sports für die gesellschaftliche und gesundheitliche Entwicklung der Bevölkerung legen. "Ich würde das als eine Bewegungskampagne sehen und nicht als eine Umgewichtung der Mittel vom Leistungssport in den Breitensport." Der Sport biete eine größe Möglichkeit im Zusammenhang mit der Integration und der Inklusion in der Bevölkerung, sagte er.
Auch die sich zuspitzende Ukraine-Krise würde aus der Distanz von einigen Sportlern aufmerksam verfolgt - aber der Sport stehe für die Athleten eindeutig im Fokus.