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IOC-Entscheidung
Russland gegen den Rest der Welt

Am Dienstag entscheidet das IOC mit Präsident Thomas Bach über einen möglichen Ausschluss Russlands von den Olympischen Winterspielen im Februar 2018. Russland leugnet staatlich unterstütztes Doping - doch die Beweislast ist erdrückend.

Von Holger Kühner | 04.12.2017
    Alexander Tretiakov (Mitte) aus Russland jubelt bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 über Gold im Skeleton. Der Lette Martins Dukurs (li.) muss mit Silber Vorlieb nehmen.
    Alexander Tretiakov (Mitte) aus Russland jubelt bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 über Gold im Skeleton. Der Lette Martins Dukurs (li.) muss mit Silber Vorlieb nehmen. (dpa / picture alliance / Tatyana Zenkovich)
    Es kommt zum Showdown in Lausanne. Russland gegen den Rest der Welt. Wie am Fließband sperrte das Internationale Olympische Komitee in den vergangenen Wochen 26 Athleten - lebenslänglich. Das System dahinter blieb bisher straffrei. Russland leugnet staatlich unterstütztes Doping - doch die Beweislast ist erdrückend. Das russische Team von den Winterspielen im Februar ausschließen?
    "Es lässt sich nicht einfach so eine Prognose fällen"
    Keine leichte Entscheidung, sagt Alfons Hörmann, Präsident des DOSB: "Man kann das Thema nur bewerten wenn man umfangreichen Einblick hat. Wenn man sich vor Augen hält, dass jetzt eineinhalb Jahre an dem Thema gearbeitet wird, in Kommissionen, dass ganze Bataillone von Menschen Tag und Nacht an der Analyse am Aufdecken des gesamten Vorgangs gearbeitet haben, dann lässt sich nicht von außen einfach mal eine Prognose oder gar ein Urteil fällen."
    Immer wahrscheinlicher wird eine harte Strafe gegen den russischen Sport - einen Boykott der nächsten Winterspiele schließt Russland zwischenzeitlich aus. Denkbar wird deshalb die Teilnahme einzelner Sportler unter einer neutralen Flagge.