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Is was?! Aufreger der Woche
Kampf und Krampf

Zum ersten Mal ist der 8. März gesetzlicher Frauenfeiertag – aber nur in Berlin, deshalb hat die Regierung heute frei. Ob das die „Verkrampfung“ der Deutschen löst, die Frau Krampf-Karrenbauer am politischen Aschermittwoch ausmachte? Alles eine Stilfrage, findet ein abservierter Nationalspieler.

Von Sigrid Fischer | 08.03.2019
Die neu gewählte Vorsitzende der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer
Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hält die Deutschen für "das verkrampfteste Volk der Welt." (dpa / picture alliance / Emmanuele Contini)
Annegret Kramp-Karrenbauer: "AKK grüßt KKK."
Markus Söder: "Wir sind da."

Annalena Baerbock: "Und zwar 365 Tage im Jahr."

Guido Reil: "Da sollet auch ma Koks und Nutten geben."

Manfred Weber: "Ich will, ich kann, und ich werde."
Pointenfrei durch die Karnevalsrede
Das politische Personal hat sich ganz schön verausgabt beim europapolitischen Aschermittwoch. Pointenfrei durch die Karnevalsrede, das müssen wir erstmal verdauen, insofern kommt der Berliner Feiertag heute gerade recht. Die Regierung hat geschlossen, die Hauptstadt feiert die Frauen, damit sie im Länderranking bei den arbeitsfreien Tagen nicht immer hinterherhinkt. Bundesweit würde sich der 8. März als gesetzlicher Feiertag aber auch gut machen, dann können wir endlich zu anderen Ländern der Welt aufschließen: Angola, Aserbaidschan, Afghanistan, Kuba, Eritrea, Tadschikistan zum Beispiel, die haben den nämlich längst.
Annegret Kramp-Karrenbauer: "Wir sind das verkrampfteste Volk, das überhaupt hier irgendwo auf der Welt rumläuft."
Na ja, Annegret Krampf-Karrenbauer, sowas gibt zwar Applaus von der AfD, kann man aber so nicht sagen, immerhin spielen die deutschen Radios weiterhin Michael Jackson. Es wird lediglich schon mal ausprobiert, ob man ihn gegebenenfalls aus den Songs herausschneiden könnte.
Mädelsfang vorm Brandenburger Tor
Hm, das klingt vielleicht doch "2 Bad". Die Lücken klaffen zu deutlich. Genau wie bei der Bundeswehr. Deshalb geht die heute vorm Brandenburger Tor auf Mädelsfang, mit Rosen und Nelken bewaffnet, getarnt als Beitrag zur "beruflichen Chancengleichheit", von wegen 8. März und so. Tatsächlich muss der Truppenschwund aufgehalten werden. Und die Frauen sollen’s mal wieder richten. Dabei gibt es doch kampfbereite Männer im besten Alter – sowohl für den Sturm als auch für die Verteidigung.
Thomas Müller: "Mats, Jérôme und ich."
Genau. In der Fußballnationalmannschaft sieht der Bundestrainer - im Gegensatz zu sich selbst - keine Verwendung mehr für die drei. Und opfert sie für seine eigene strahlende Zukunft.
Thomas Müller: "Aus meiner Sicht kein guter Stil."
Stilfragen, Thomas Müller, sind so ne Sache. Deswegen können einem schon mal billige, aber taktisch platzierte Karnevalsgags auf die Füße fallen, wie der Bundeskanzlerinnenanwärterin AKK. Und sie können tagelange Debatten auslösen, die dann wiederum dem politischen Gegner auf die Füße fallen. Treffer versenkt, ein Traumtor für et Annegret.