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Is was?! Aufreger der Woche
Lindners liberaler Podcast-Stadl

Wer diese Woche auf den Weihnachtsmärkten oder im Internet Ruhe gesucht hat, wurde enttäuscht. Dort machte sich Christian Lindner lautmalerisch breit mit seinem neuen Podcast. Immerhin: Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat für Ruhe gesorgt!

Von Philipp Walulis | 30.11.2018
    Christian Lindner waehrend der 57. Sitzung im Bundestag am 17. Oktober 2018.
    Christian Lindner: Leistung auch im Internet (imago stock&people)
    Diese Woche ist er gefallen: Der Startschuss für die stille Zeit. Weihnachtsmärkte öffnen ihre himmlischen Pforten. Endlich Besinnlichkeit in deutschen Fußgängerzonen.
    Nach dem Powershoppen innere Einkehr bei Tropical-Coconut-Glühwein und Thai-Streetfood - aber bitte nicht so scharf. Wohlige Weihnachtsfreude, hinaushosiannat mit den Worten: "Was?! Auf dem Teller ist auch Pfand!?!"
    Doch treibt es den Ruhesuchenden daraufhin ins Internet zu entspannenden Gesprächs-Podcasts. Sorry, auch da ist ab jetzt Leistung angesagt:
    Christian Linder: "Das geht nur durch radikale Innovation" - "Schulen müssen unternehmerischer werden!" - "Da muss das Grundgesetz weiter gedreht werden"
    Kontrovers wie eine Florian-Silbereisen-Show
    Christian Lindners neuester Coup feierte diese Woche Premiere: ein Podcast. Natürlich mit ihm. Und einem Gast. Das selbstgesteckte Ziel - "Zwei Perspektiven zu einem Thema" - wurde mit Unternehmer Frank Thelen leider eher zu "Zwei Stühle - eine Meinung". Man war sich schnell einig. Deutschland: nicht innovationsfreundlich. Bundesregierung: Katastrophe. Und: "Wir verlieren Zeit!"
    Ja, kam einem beim Zuhören auch in den Sinn. Kontrovers wie eine Florian-Silbereisen-Show. Also quasi "Linderns liberaler Innovationsstadl". Frank Thelen begeistert vom Kampf der Liberalen: "Vielen Dank an die FDP!" Und Christian Lindner wieder mal beim Grünen-Dissen: "Der Robert Habeck vertritt das so cremig, dass man nicht die alte Verbotspartei hört."
    Für Innovation und Nachtruhe
    Immerhin gibt es Grüne, die sich diese Woche für die stille Zeit eingesetzt haben. Tübingens Bürgermeister Boris Palmer. Der geriet um zehn Uhr Abends in der Innenstadt mit einem Studenten aneinander. Der Student habe "laut geschrien" und "mit den Armen gewedelt", so Palmer. Woraufhin er seinen Dienstausweis gezückt hat, um den Verstoß gegen die Nachtruhe zu ahnden. Ergebnis: Spott und Hohn für Wachtmeister Dimpfel-Palmer. Aber mal ehrlich: Wo kommen wir denn hin, wenn kurz nach 22 Uhr in deutschen Innenstädten straffrei mit den Armen gewedelt wird?!
    Und überhaupt: Boris Palmer wäre doch der ideale Hardcore-Realo, mit dem auch Christian Linder sicher super regieren könnte. Palmer und Linder. Für Innovation. Und für Nachtruhe. Denn gerade für eine stille Zeit müsste endlich mal:
    "Das Grundgesetz weiter gedreht werden."