Is was?! Aufreger der Woche Tesla zwischen Optimismus und Brandenburg
Würde Frau Merkel das mögen, wenn jeder VW das Wolfsburger Werk verließe mit einem Aufkleber “Mutti an Bord“? Und wenn sie schon VW-Schutzpatronin ist, warum nicht auch Tesla–Schützerin, quasi Elon-Musk-Force-Police?
Das Themen-Alphabet reicht von Architektur, Bytes und Comics über Film und Mode bis Zukunftsmusik. Ohne Etiketten wie "U", "E", "Post" oder "Proto" analysiert und diskutiert das tagesaktuelle Magazin Phänomene der Gegenwartskultur. Corso ist alles andere als reine Nacherzählungsberichterstattung oder Terminjournalismus, der nur die Chronistenpflicht erfüllt. Das Popkulturmagazin dreht die Themen weiter, um Mehrwert und Neuigkeitswert zu bieten. Kulturschaffende sind regelmäßig zu Gast im Studio und stehen im Corsogespräch Rede und Antwort. "Corso - Kunst & Pop" spielt musikjournalistisch ausgewählte Songs, die aktuell sind und nationale sowie globale Trends abbilden. Denn Musik ist Information - und Popkultur ist ohne Popmusik nicht denkbar.
Was ist noch leiser als ein Tesla im Wald? Kein Tesla im Wald. (www.imago-images.de (F. Bungert / Future Image) )
Irgendwie scheitern die Leute immer dümmer. Nix gegen das Scheitern. Aber wenn schon einer wie Elon Musk beinahe gescheitert wäre an einem Naturschutzverein, den nicht mal Naturschutzvereine mögen! Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach (SPD) räumte ein: "Wir sind ein bisschen nervös." Klar, im März beginnt die Brutsaison, da hätte nix mehr gefällt werden können, auch keine nützlichen Urteile mehr. Die müssen alles abholzen, jetzt sofort. Der zu rodende Kiefernwald gilt eh nicht als artenreich, und bald fährt man da eben – um mit Helene Fischer zu singen: "Artenlos durch die Nacht..."
Es heulen bald Sägen, auf allen Waldwegen. Und wo Natur mit Gepiepse und Stress war, summen leise Motoren von Tesla.
Wow - bis zu 6.000 Euro Prämie!
Das Gericht, die Judikative, hat entschieden: Es darf keine Lenkverbote geben. Glückliche Fügung: Wenige Stunden zuvor beschloss die Legislative: Für brave E-Auto-Käufer gibt es nicht mehr bloß 4.000 Euro Prämie. Nein - bis zu 6.000! Der billigste Tesla kostet 70.000 Euro. Da sind 6.000 Euro ja schon die halbe Miete ... also vom Akku, nun ja - besser als nichts.
Möglicherweise haben viele Menschen noch gewartet. "Wie viele Euro krieg’ ich, wenn ich kein Auto kaufe? 7.000? 8.000? " Ätsch. Null. Nada. Nix!
Obwohl es schon so ist: Was ist noch leiser als ein Tesla? Kein Tesla. Zumal diese Teslas sind monströs. Teslas sind was für Tonnenanbeter. Sie brauchen Platz genauso wie Verbrenner, man muss sie genauso entsorgen. Und wenn sie in Brand geraten, kann die Feuerwehr sie nicht mal richtig löschen.
Scheitern als Geschenk
Also wäre das Scheitern nicht letztlich ein Geschenk gewesen? Was heißt "gewesen"? Es kann immer noch kommen. Tesla ist kein Auto-Weltmarktführer, nur ein Ideen-Weltmarktführer, Und ein Scheitern von Musk gemeinsam mit Brandenburg, also von Überschätztem und Überschätzenden, das wird dann noch peinlicher werden als das Scheitern an einem Mini-Naturschutz-Verein gewesen wäre. Kommt da noch was?
Zum Schluss ein Gedicht. Es heißt "Purzelbaum". Also Purzel, Komma, Baum Ausrufezeichen. Ja.