Dienstag, 14. Mai 2024

Archiv

Is was!? Aufreger der Woche
Wohin mit der Kohle

Kohle – in all ihren Erscheinungsformen – weckt Begehrlichkeiten: Herr Kaeser wollte sich damit eine Klimaaktivistin kaufen, die GroKo leistet sich einen Kohlekompromiss, und der Finanzminister weiß gar nicht, wo er zuerst investieren soll. Nur MegHarry müssen sparen, für ihre a-royale Zukunft.

Von Sigrid Fischer | 17.01.2020
Das von Wolken verhangene RWE-Braunkohlekraftwerk in Nordrhein-Westfalen
Sonnenuntergang in Nordrhein-Westfalen (picture alliance / dpa/ Oliver Berg)
Eine der wichtigsten Fragen diese Woche: Wohin mit der Kohle?
Olaf Scholz: "Wir müssen was tun für die Infrastruktur, für Schulen, für Krankenhäuser, den Klimawandel bekämpfen."
Endlich hat der Finanzminister Ideen und offenbar auch den Willen, die überschüssigen Haushaltsmilliarden sinnvoll zu verprassen, da isses auch gleich schon wieder zu spät. Ein nächtliches Gespräch mit der Kanzlerin über – Kohle – und: futsch sind se, die Fantastilliarden. Weil:
Anton Hofreiter: "Die Bundesregierung uralte, längst abgeschriebene Kraftwerke, die längst still gelegt werden könnten, den Konzernen noch mal vergoldet."
Kohle, Kohle, Kohle
Die ganze Kohle geht für den Abschied von der Kohle drauf, und für das schlechte Gewissen, die Sünden der letzten 30 Jahre – jetzt kommt der Osten endlich mal nicht zu kurz. Und die AfD deshalb auch nicht zum Zuge. Eine Krückenregierung wie in Thüringen reicht schließlich vollkommen. Nur die, na, die:
Ja, die Klimahysterieverbreiter sind natürlich mal wieder nicht zufrieden mit dem Kohledeal. Aber die sind ja für gar nix zu haben. Nicht mal für ne sechsstellige Jahrestaschengeldaufbesserung. Siemenschef Kaeser hat’s ja versucht.
Joe Kaeser: "Ich möchte nicht, dass lauter alte, deutsche, weiße Männer sitzen, sondern auch die Jugend am Tisch sitzt."
Klimahysterie
Die Jugend soll vor allem die Klappe halten, und ein Aufsichtsratsposten garantiert genau das. Aber bei der Fridays for Future-Frau hat das nicht funktioniert, die Jugend ist scheinbar unkäuflich, auch Prinz Harry verzichtet – naja, nicht wirklich, aber doch wenigstens symbolisch auf einen Teil der Königskohle, um zukünftig ein a-royales Leben zu führen. Schatten-Papst Benedikt hat wahrscheinlich Recht: "Die Ehe betrifft den Mann in seiner Gesamtheit". Tja, und da ist dann eben kein Platz für einen Zweitjob – ob jetzt als Königinnenenkel, oder als Priester. Mit diesem Argument fährt der alte Mann seinem Nachfolger Franziskus gerade ganz zölibatär in die Parade.
Christiane Florin: "Was wir hier sehen ist ja ne eher billige Daily-Soap."
Findet "Tag für Tag"-Redakteurin Florin. Immerhin, der Mann arbeitet für sein Unruhestandsgehalt. Und weil das geradezu nach einer Fortsetzung für den Film "Die zwei Päpste" schreit, sollte er sich im Sequel am besten selbst spielen. Denn für so ein Schmierenstück steht Oscarpreisträger Anthony Hopkins vermutlich nicht zur Verfügung.