Wer soll das bezahlen? Die abschlagsfreie Rente mit 63, plus die befürchtete Frührentnerschwemme - wie das schon klingt! Wenn das kommt - was dann? Die Rente kürzen – das gibt's ja nicht mehr. Aber vielleicht die Rentenbezugsdauer limitieren. Auf 20 Jahre. Eintrittsalter kann sich jeder selbst aussuchen.
Es fehlen Beitragszahler, es fehlt Nachwuchs. In Aachen haben sie diese Woche einen Kondomautomat in die Luft gejagt. Auf dass es vermehrt zu Vermehrung komme? Kann sein. Waren's gewöhnliche Kriminelle oder Fundamentalisten?
Der Kölner Erzbischof Meisner hat kinderreiche Teile seiner katholischen Herde gelobt mit den Worten - Worte, die im Übrigen nicht mal halb so rätselhaft oder missverständlich waren, wie man sie gnädig interpretierte, Worte, die da waren: "Eine Familie von euch ersetzt mir drei muslimische Familien." Und eine Herde von Elefanten, ersetzt die mir einen Meisner? Nein. Es wären einfach zu viele Elefanten notwendig, um in Meisners Porzellanladen so grandios alles zu zerdeppern, wie es der greise Meister Meisner himself schafft.
Sein auf Erden oberster Dienstherr Franziskus ziert derweil das Cover des "Rolling Stone". Papst goes Pop. Ja, der katholische Way of Pray bietet halt sehr unterschiedlichen Menschen eine Heimstatt. Platz auch für komische Heilige anderer Couleur: die Gelben Engel. Die sind gerade - nun ja - aufgeflogen. Dass -einer ihrer Helikopter ein Fußballfeld trocken gefönt hat, dürfte wohl kaum im Kanon anerkannter Wunder Eingang finden. Schade. Noch ein Engel: Angela. Sie predigt gläubigen Politikern und ließ wissen, dass bei all ihren Entscheidungen der Mensch im Mittelpunkt stehen werde. Nicht vielleicht "im Fadenkreuz"? Nein! Im Mittelpunkt. Basta. Was soll man dagegen haben? Da erstürbe doch, so es sie gäbe, jede Opposition. Na und. Wie sagte der Kabarettist Gerhard Polt so schön in einer Politikerrolle: "Wir brauchen keine Opposition, weil wir sind schon Demokraten."
Welcher Demokrat oder wer hat eigentlich den Snowden versteckt? Da gibt es zwei. In Russland war's Putin, in Deutschland die ARD. Da hat sie mit Edward Snowden ein weltexklusives Interview. Und exkludiert als Erstes die Welt. Erst kursierte online nur das deutsch synchronisierte Gespräch, dann gab's das Original, doch an das ist im Ausland kein Rankommen. Auch allzu massiven Zuspruch des deutschen Publikums wirkte die ARD entgegen, indem sie das Interview hinter Jauch platzierte. Hinter Jauch – da kommt normalerweise nur noch Zähneputzen, Nachtgebet und fertig. Diesmal kam hinter Jauch also ein weltexklusives Interview. Als würde man sich dafür schämen. Wofür man sich was schämen sollte.