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Is was!?
Der satirische Wochenrückblick

Beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau wurde viel geredet und wenig entschieden. Entschieden hingegen hat sich Günther Jauch. Ab Ende 2015 soll Anne Will seinen Polit-Talk in der ARD moderieren. Vielen Bundestagsabgeordneten fehlen unterdessen die Worte. Denn ihr Computernetzwerk in Berlin wurde gehackt.

Von Stefan Reusch | 12.06.2015
    Günther Jauch bei seiner Talkshow
    Günther Jauch bei seiner Talkshow (imago/Metodi Popow)
    Seid ihr alle da? Nee. Sepp Blatter weg, jetzt auch der Verkünder seiner "Blattertüden", der FIFA-Pressesprecher, Deutsche-Bank-Chefs gehen, Gregor Gysi geht, Günter Jauch auch, und Griechenland gibt es auch nur noch ganz knapp.
    Was man so hört, ist Schluss, Schluss mit der Geduld, und Schluss auch mit den Kunststückchen, einfach so von unserem Geld zu leben, ohne auch nur einen Cent von unserem Geld gekriegt zu haben. Die Griechen haben – Moment - hatten ihre letzte Chance (Zitat aus den Jahren 2012 und folgende), jetzt fällt der allerletzte, ultimativ schlussendliche Vorhang. Und dann ist es so was von vorbei. Vorbeier geht's nicht. Schluss. Sogar endgültig. Erst mal.
    Gipfeltreffen in Bayern
    Noch wird ja über sie gesprochen, die Griechen. Jetzt wieder beim G7-Gipfel. Wie's halt so ist bei einer Party: Man spricht über die, die nicht da sind. Über die Griechen, den Putin, den Rest der Nicht-G7-Welt. Gipfel-Ergebnisse? Nun, Krisenherde wurden genannt, der Klimawandel wurde sehr gerügt, und der Islamische Staat konnte erwartungsgemäß gar nicht punkten. Weniger erwartungsgemäß: Es wurde eine Demonstration genehmigt. Direkt am Schloss Elmau. Gut, nur 50 Leute durften's sein, auf einer zugewiesenen Fläche, für kurze Zeit, ist ja klar: Die Demonstranten hätten sonst gestört. Die verzichteten übrigens auf ihr Recht. Geht doch.
    Wenn jetzt noch die eine oder andere Polkappe das Wegschmelzen aufgibt - oder realistischer - wenn Putin zurücktritt, dann wird Elmau als Erfolg in die Geschichte eingehen.
    Schon zwei Tage nach Gipfel-Ende: eine weitere Sternstunde der Demokratie. Europa stimmt ab – hieß es am Mittwoch. Und beinahe hätte es geklappt.
    Verschobene Abstimmung
    In Straßburg wollte das Europaparlament über TTIP, das transatlantische Freihandelsabkommen debattieren und dann per Wahl eine Pro- oder Contra-Resolution verabschieden. Zwar sind die Straßburger keine Entscheider in Sachen TTIP, aber wichtig wäre ihr Votum auf jeden Fall gewesen. Nun: die Abstimmung musste verschoben werden, weil: "es lagen zu viele Änderungs-anträge vor", so Parlamentspräsident Martin Schulz. Übersetzt: Die Abstimmung wurde verschoben, weil ihr Ergebnis nicht feststand. Gefährlich.
    Demokratie ist übrigens nicht nur durch Abstimmungen gefährdet oder durch Demonstrationen.
    Gehacke im Bundestag
    Hier: Hacker im Bundestag! Unsere Parlamentarier wurden von Unbefugten ausgespäht. Wir ja nur von Befugten. Gott sei Dank. Da fühlt man sich schon als was Besonderes.